VW: Allianz für Autonomes Fahren?
Der Volkswagenkonzern will eine Allianz für die Entwicklung des Teilautonomen Fahrens vorantreiben.
Da sich die Entwicklung des Autonomen Fahrens hinzieht will Volkswagen eine Koalition ausbilden, bei der es auch um die Frage der Haftung gehen soll.
Dass die Entwicklung hin zum Autonomen Fahren viele Kooperationspartner braucht ist klar und VW ist nicht das einzige Unternehmen, das auf die Idee kam, einen Teil der Branche als Vertrauenspartner aufzubauen. So haben sich bereits Blöcke ausgebildet, die eng zusammen arbeiten. Dazu gehört beispielsweise die Kooperation von Bosch und Daimler oder die Allianzgruppe rund um BMW, wozu IT-Firmen, Zulieferer und andere Hersteller gehören.
Volkswagen verfolgt nun auch diese Strategie einer Blockbildung und will damit zwei Ziele erreichen. Zum einen will man Standards setzen und zum anderen will man sich der Haftung von Fahrzeugen annehmen. Beides bezieht sich auf den Bereich der Teilautonomie.
Denn die Teilautonomie könnte zu einem Problem für die Autoindustrie werden, daher überspringen manche Hersteller diesen Level. Teilautonomie bedeutet, dass die Menschen trotz der Fahrkünste des Autos weiterhin auf den Verkehr achten müssten. Wie es bereits bei Unfällen mit Tesla-Fahrzeugen vorkommt, führt die Teilautonomie zu einem zu hohen Vertrauen der Fahrenden gegenüber der Technik, so dass man die Pflicht vernachlässigt, den Verkehr und das Auto permanent im Auge zu behalten. Es gibt sogar Studien, die davon ausgehen, dass sich damit die Fahrfähigkeit der Menschen reduzieren wird.
Die VW-Tochter Audi wird in diesem Jahr mit einem Modell der Teilautonomie aufwarten – der Audi A8. Das mag ein Beweggrund sein, warum Volkswagen diesen Weg beschreitet. Offenbar gab es bereits Gespräche mit 15 anderen Unternehmen, wobei die Haftungsfragen besprochen wurden. Auch BMW interessiert sich für dieses Feld und hat jüngst eine Kooperation mit der Versicherungsgesellschaft Swiss Re begonnen.
Die Haftungsfragen sollen von der Industrie geklärt werden, so der VW Ansatz. Dabei geht auch um die Teilung von Kosten, wofür man Standards auf dem Markt setzen will. Damit soll die Entwicklung ungestört weiter laufen können. Denn vor Gericht stünde man besser da, wenn man nachweisen könne, dass das Auto up to date sei. Daher sollen die Hersteller jeweils über ähnliche Sensorik und Software verfügen und so will man die Schadensansprüche verringern.
Vor allem die Software soll standardisiert werden, wobei man bisher auf Drop-In-Lösungen setzt. Dafür müsste man aber auf Open-Source zurückgreifen. Der offene Zugang zu der Technologie sei erforderlich, um die Datenvalidierung unter der den Autoherstellern sicherzustellen, so eine anonyme Quelle über die Beratungen.
Da die Teilautonomie künftig verstärkt auf der Straße rollen wird, wird die Haftungsfrage eine entscheidende Rolle spielen. Dabei ist die Bedeutung des Menschen von immenser Wichtigkeit, da er immernoch die Quelle der allermeisten Unfälle bleibt. Vor allem wenn Autos nur teilweise automatisiert sind und andere gar nicht, also manuell bedient werden.
Quelle (englisch)