BMW: Automatisierung in der Produktion
Der Autohersteller BMW automatisiert nicht nur seine Fahrzeuge, sondern auch seine Produktionsstätten.
Bei BMW setzt man verstärkt auf die Automatisierung in der Produktionslogistik. Es wird vermehrt auf Logistikroboter, autonome Transportsysteme und neue Digitalisierungsprojekte in den Werken zurückgegriffen. Damit soll die gesamte Lieferkette sowohl vernetzt als auch automatisiert werden – beides Begrifflichkeiten, die man auch den modernen Fahrzeugen zuspricht.
Für die Umsetzung dessen, arbeitet der Fahrzeugbauer mit den Universitäten und mit Startups zusammen. Das Stichwort dabei ist die Industrie 4.0. BMW verfügt über 1.800 Zulieferunternehmen, die mehr als 30 BMW-Werke mit ihren über 31 Millionen Fahrzeugteilen beliefern. Das ermöglicht die Fertigstellung von 10.000 Fahrzeugen pro Tag.
Diese Menge soll effizienter gestaltet werden, weshalb man auf das Programm Connected Supply Chain (CSC) setzt. Das Programm wird alle 15 Minuten aktualisiert, sodass die Angestellten wissen, wo sich die Stücke befinden und ob sie rechtzeitig geliefert werden. Das erlaubt eine frühzeitige Reaktion und damit lassen sich viele Kosten einsparen.
Innerhalb der Werkstätten fahren automatisierte Transportsysteme die nötigen Bauteile herum. Dank eines Pilotprojekts, kann man die Transportwagen so aufrüsten, dass sie entsprechend der Montageanlage rechtzeitig liefern. Zudem sind die Angestellten über eine SmartWatch in der Lage die Prozesse zu steuern und zu optimieren.
Die Transportsysteme können auch außerhalb der Hallen, also im Außenbereich, eingesetzt werden. Ein derartiges Pilotprojekt findet im Werk in Leipzig statt, wo ein Outdoor-Transportroboter Lkw-Auflieger autonom von der Entlade- zur Beladestation bringt. Die mobile Plattform verfügt dafür über eine Kopplungsmöglichkeit für die Anhänger. Das autonome Gefährt kann bis zu 30 Tonnen bewegen. Zur Navigation verfügt es über Lidarsysteme, die ohne Markierungen auskommen.
Die Automatisierung der Teile-Verschiebung benutzt BMW schon seit 2015, was man mithilfe des Forschungsinstituts Fraunhofer IML entwickelt hat. Derart entstanden die elektrisch angetriebenen Smart Transport Robots (STR).
Des Weiteren testet BMW weitere Robotertypen, wobei einige bereits über die Testphase hinaus zum festen Bestandteil der Produktion geworden sind. Auch die Künstliche Intelligenz ist mit von der Partie. Sie dient beispielsweise der Erkennung von Behältern. Zudem verwendet man Handschuhe, in denen Scanner integriert sind. Die Daten werden dann in Datenbrillen oder auf den SmartWatches eingeblendet.
Zur Positionsbestimmung von Bauteilen bedient man sich der Sensorik in Form von Kameras. Was auch beispielsweise die Inventur erleichtert. So sind alle Bauteile virtuell auffindbar. Auch das Endprodukt, das Fahrzeug, wird mittels digitaler Geodaten von der Fertigstellung bis zum Lager verfolgbar.