Fahrzeugautomatisierung verschlechtert Fahrleistung

Fahrzeugautomatisierung verschlechtert Fahrleistung
Fahrsimulator Fraunhofer Institut

Eine Studie aus den USA legt dar, dass mit zunehmender Automatisierung die Gefahrenerkennung abnimmt.

Schon 2017 gab es eine Studie von Bloomberg, die in dieselbe Kerbe schlug: Mit zunehmender Automatisierung, reduziert sich die Fähigkeit, den Verkehr adäquat einzuschätzen. Auch die Universität von Michigan machte eine ähnliche Beobachtung. Menschen, die an Assistenzsysteme wie einen Toten-Winkel-Assistenten gewohnt waren, vergessen den Schulterblick beim Spurwechsel.

Fahrsimulator Fraunhofer Institut

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Die Anzahl von Fahrzeugen, die mit Assistenzsystemen und Teilautonomie ausgestattet sind, steigen an. Doch auch hierbei müssen die Menschen den Verkehr im Auge behalten und die Systeme überprüfen. Die Vorfälle mit Tesla-Fahrzeugen belegen diese Entwicklung, denn es gibt immer mehr Menschen, die sich zu sehr auf die Systeme verlassen. In der Schweiz gab es einen entsprechenden Fall vor Gericht, bei dem klar gestellt wurde, dass auch bei Nutzung von Assistenzsystemen, die Verantwortung beim Menschen liegt.

Eine Studie mit Titel “Driver Vigilance in Automated Vehicles: Effects of Demands on Hazard Detection Performance” der Forschungsinstitute Rice University und der Texas Tech University ergaben, dass Menschen wegen der Automatisierung im Straßenverkehr schlechter Gefahren erkennen. Dabei erhöht sich die Unfähigkeit, je länger sie mit automatisierten Fahrzeugen unterwegs sind.

Die Forschenden untersuchten das Verhalten von 60 Fahrenden, die im Simulator ein automatisiertes Fahrzeug fuhren. Den Probanden war bekannt, dass das Auto von selbst fahren kann. Sie sollten lediglich den Verkehr überwachen und angeben, wenn eine Situation bedrohlich oder ungefährlich erscheint. Dabei hat man beispielsweise Kreuzungsszenarien eingespielt. Die Autonomen Fahrzeuge würden die Gefahr nicht erkennen können.

Je länger der Vorgang anhielt, desto ungenauer wurden die Angaben der Menschen im Test. Nach 40 Minuten sank die Genauigkeit auf zwischen 21 und sieben Prozent. Nach zehn Minuten lag dieser Wert noch bei 88 Prozent. Also würden die Menschen, die Verkehrssituation schon nach kurzer Zeit nicht mehr korrekt einschätzen.

Den Grund sehen die Forschenden darin, dass die Menschen der Technik zu schnell vertrauen würden. Sie gewöhnen sich daran und Fehler werden ignoriert. Derart werden die Menschen in automatisierten Fahrzeugen, die Fähigkeit verlieren, die Autos korrekt zu überwachen.

Pressemitteilung

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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