Continental | Augmented Reality HuD
Auf der Car HMI Concepts & Systems Konferenz 2015 durfte selbstredend auch Continental nicht fehlen.
Der Vortrag von S. Cieler befasste sich mit der Augmented Reality, unter dem Titel “Put information on the road”. Continental war einer der ersten Anbieter von Displays die die Realität mit eingeblendeten Elementen vermengen und auf die Windschutzscheibe projiziert werden (Augmented Reality Head Up Display).
Die Forschung begann mit der Idee, die man auch schon im Barock an wandte und sich heute in der Straßenkunst wiederfindet: Perspektivische Darstellung. Für die Perspektive der Fahrenden sollen die Elemente so angezeigt werden, dass sie so aussehen, als lägen sie direkt auf der Straße. Zudem forschte man an der Form der Einblendungen. Es sollte eine einfache und realistische Darstellung erzeugt werden.
Nah- & Fernlayer & Fishbone Darstellung
Zur Darstellung nutzt man bei Continental zwei Ebenen (Layer). Die Einblendung der AR ist nur bei Abständen ab 7,50 Meter möglich. Außerdem begrenzt das Display die Einblendungen, denn dieses zieht sich nicht über die ganze Windschutzscheibe.
Die angezeigten, virtuellen Elemente sollten Aktionsmöglichkeiten einblenden. Diese sollten unabhängig vom Wissen oder Kultur der Person erkennbar sein. Es sollte also einsichtig sein, ob man als Mensch aktiv werden muss oder nicht, ohne die Person zu irritieren oder zu belasten.
Auf der Skala von Realität zu virtueller Realität gibt es die Augmented Reality (überlappende Einblendungen) oder die Augmented Virtuality, also Simulator. In Continental’s Augmented Reality sollen drei Elemente aufgeführt sein: Die Spurführung, der Abstand und die Navigation.
Dabei hatte man vier Herausforderungen zu meistern: Stabile und angenehme Darstellung, es darf nicht vom Fahren ablenken, es muss in der gegebenen Größe möglich sein und es soll ein positives Gefühl hinterlassen.
Die beiden Layer können verschiedene Positionen innerhalb des Displays ermöglichen. In der 7,50 Meter langen Front, wo AR nicht möglich ist, blendet der Nahlayer Statusinformationen ein. Der Abstand ist der Projektion geschuldet. Zudem dient der Nahlayer aus Ersatz, wenn eine AR Einblendung nicht möglich ist. Alles dahinter bzw. in der Anzeige darüber, wird vom zweiten Layer eingeblendet. Die Auflösung des Fernlayers liegt bei 1563 x 340 Pixel, beim Nahlayer 500 x 87 Pixel.
Durch die Technik ergibt sich das Problem, dass bei weiteren Distanzen das Gefühl entsteht, dass die Einblendung nicht mehr auf der Straße liegt oder zuweilen aufrecht steht, das Problem des “monocular depth cues”. Man musste die Sicht begrenzen. Außerdem erforschte man die Präferenz der Layer, je nach Geschwindigkeit.
Aber das Display darf nicht zu viele Informationen anzeigen, da es die Person die fährt sonst verwirrt oder ablenkt vom Fahrjob. Daher ist weniger Mehr das Motto bei Continentals AR-HuD.
Da es um die Steigerung der Sicherheit geht, werden auch kritische Momente durch die Technik hervorgehoben. Ist der Abstand zum Vorderwagen zu gering, leuchtet eine rote Warnleuchte auf, die auf dem Auto zu liegen scheint. Man arbeitet also auch mit Farben.
Die Darstellung der Navigation sollte auch in Kurven oder durch mehrere Spuren führen. Daher entschied man sich für eine Darstellung, die man “Fishbone” Fischgräten nennt. Es sind Pfeile ohne den senkrechten Strich, welche nach vorne gerichtet sind. Bei einem möglichen Richtungswechsel drehen sie sich mit, sie sind also animiert. Vertikale Einblendungen würden zu groß werden, wenn man näher kommt, daher hat man sich für die Fishbones entschieden.