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Angst vor dem Autonomen Fahren berechtigt?

Regelmäßig wird in Studien und Artikeln die Angst vor dem Autonomen Fahren konstatiert, doch ist das berechtigt?

In den USA wird das Autonome Fahren mit einem Jobabbau in Verbindung gebracht, was vor allem professionelle Fahrende den Arbeitsplatz kosten würde. Hierzulande gilt das eher für die Elektromobilität. Doch dem Autonomen Fahren wird aus Sicherheitsgründen nicht vertraut.

Testfahrzeug der DAI TU Berlin

Viele Studien fordern die Branche auf, das Vertrauen in die Technik des Autonomen Fahrens zu stärken. Die Furcht in ein solches Auto zu steigen, ist je nach Studie relativ hoch. Vor allem ältere Personen lehnen dies kategorisch ab. Die Technik sei noch nicht reif genug und die Kontrolle abzugeben, ist für viele der falsche Weg.

Der Branchenprimus Waymo kontert fast gebetsmühlenartig, dass über 90 Prozent der Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen ist. Doch das scheint für viele zu abstrakt. Die Erfahrung, so das Gros der Studien, könnte die Einstellung gegenüber der Technik ändern. Doch die Usability wird bei Teilen der Entwicklungen eher negativ gesehen und so werden die Systeme deaktiviert.

Der Unfall von Uber, bei dem eine Frau überfahren wurde, wird auch angeführt. Doch dabei war es die Fahrerin, die die Schuld trägt. Am selben Tag starben in anderen Unfällen, in denen kein Roboter fuhr, 100 Menschen allein in den USA. Es gab keine Aufregung, kein Protest und keine Konsequenzen. Jedes Jahr sterben in Deutschland über 3.000 Personen im Straßenverkehr.

Brad Templeton vergleicht die Fahrkünste des Autonomen Fahrens mit denen der jungen Erwachsenen, die jüngst eine Fahrerlaubnis erhalten haben. Man akzeptiert das Risiko der Unerfahrenheit dieser Menschen und dass sie Zeit brauchen, um das zu erlernen. Es stellt sich unweigerlich die Frage, warum erlaubt man dies nicht auch der Technik. Diese wird die menschlichen Fähigkeiten überschreiten.

Sicherlich gibt es Firmen, hierbei muss man wohl Tesla nennen, die die Technik zu früh auf den Markt werfen. Doch es gibt auch zahlreiche Personen, die betrunken in den Verkehr eintauchen, die abgelenkt sind oder sogar eine SMS während der Fahrt schreiben.

Man sollte dennoch der Technik eine Möglichkeit geben, sich zu verbessern. Die Automatisierung schreitet voran und wird viele Leben retten. Das zu negieren und einfach so weiter zu machen, ist m. E.der schlechteste Ansatz.

David Fluhr: Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de