Das Fraunhofer Institut sieht die Automatisierung der Nutzfahrzeuge vor der Automatisierung der Privat-Pkws.
Schon anlässlich der letzten IAA Nutzfahrzeuge hat das Beratungsunternehmen McKinsey eine Studie herausgebracht, die aufzeigt, dass die Nutzfahrzeuge zuerst automatisiert werden. Dabei handelt es sich nicht um die erste Studie, die dies prognostiziert. Jetzt weist die Forschungsarbeit des Fraunhofer Instituts ebenfalls in diese Richtung.
Auch wenn die Autoindustrie gerne ein Bild zeichnet, dass man in absehbarer Zeit vom Auto durch die Gegend kutschiert werde, so ist das noch weit weg. Vor der Automatisierung des privaten Verkehrs werden die Nutzfahrzeuge diese Entwicklung nehmen.
Bis 2050, so die Vorhersage des Fraunhofer Instituts, werden lediglich sieben Prozent der Autos hierzulande von selbst fahren können. Bezüglich der Lkws prognostiziert man einen 90-prozentigen Anteil im Straßenverkehr. Dabei greift man auf Studien zur Machtbarkeit, zur Kostenentwicklung und der Akzeptanz der Menschen zurück.
Denn ein Autonomer Lkw kosten in spe rund 24.000 Euro on top. Jedoch sinken auch die Betriebskosten, da die Fahrzeuge wenig stehen, man keine Fahrenden bezahlen muss und auch die Versicherungsbeiträge würden zurückgehen. Zwar gibt es verschiedene Berechnungen dafür, doch ihnen ist die Kostenreduktion gemein.
Derart variieren die Zahlen des Beratungsunternehmens PwC von 47 Prozent bis zu 80 Prozent der Kosten für den Betrieb der Fahrzeuge. Bei Roland Berger geht man von 40 Prozent und beim Fraunhofer von moderaten 33 Prozent Kostensenkung aus. Dabei machen die Gehälter für die Fahrenden die meisten Kosten aus.
Weitere Einsparfaktoren sind Energieeinsparungen, da die Routenführung verbessert sein würde und man weniger Brems- und Beschleunigungsaktivitäten durch den Wegfall des Menschen hat.
Zwar hat die Logistikbranche derzeit sowieso einen Mangel an Fahrenden, jedoch würden viele Arbeitsplätze verloren gehen. Allerdings zeichnet sich auch ab, dass es Fernsteuerungsleitzentralen geben wird, in denen Menschen Fahrzeuge navigieren, die selbst nicht mehr weiter wissen. Dabei sitzen die Fahrenden im Simulator. Doch dafür bräuchte es eine flächendeckende Belieferung mit Mobilfunk, was von der derzeitigen Regierung kaum zu erwarten ist.