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Autonome Fahrzeuge recyceln?

Rechentechnik im Auto

Die Technik im Auto von heute als der Rohstoff für die Autos von Morgen? Warum ist die Nachhaltigkeit gerade beim autonomen Fahren von Bedeutung?

Das autonome Fahren setzt seinen Siegeszug langsamer fort, als es bisher der Fall war. Dabei spielen die Kosten eine erhebliche Rolle. Es ist nicht nur die Forschung, die unglaubliche Summen verschlungen hat, es sind auch die Sensoren, die die Technik so teuer machen.

Die Serienproduktion sollte dieses Problem lösen. Durch die serielle Herstellung der Sensoren, so die anfängliche Hoffnung, würden sich die Kosten senken. Doch die Lidar-Sensoren bleiben teuer, trotz aller Anstrengungen. Manche Hersteller wie Tesla setzen vor allem auf Kameras. Diese sind zwar günstiger, doch die Feststellung der Entfernung gestaltet sich mit diesen Sensoren schwieriger.

So wird man wohl auch neue Überlegungen bei der Produktion dieser Fahrzeuge anstellen müssen und die alten Fahrzeuge recyceln. Nicht nur ihre Rohstoffe, auch die Sensoren könnten mehreren Autos dienen. Diese müssten dann aber den jeweiligen Aktualisierungen angepasst werden. Dies ist vor allem dann interessant, wenn es um reine Software-Updates geht. Die Hardware wird vielleicht eines Tages so ausgereift sein, dass die Optimierung allein über die Software gelingt.

Schon jetzt gibt es Anstrengungen, die gesamte Lebenszeit eines Wagens mitzuzeichnen. Man könnte mit diesen Daten das Auto nach seinem Leben rückbauen und vor allem den Sensoren ein neues Zuhause geben. Nach etwa zwölf bis 14 Jahren wird ein Auto außer Dienst gestellt. Die Autos vor zwölf Jahren enthielten bereits Chips, die man für bestimmte Systeme noch nutzen könnte. Vielleicht nicht mehr für die Auswertung der Sensoren, aber womöglich für Entertainment oder vielleicht branchenübergreifend wie für Küchengeräte.

Das Wiederverwertungskonzept gilt nicht nur für die Fahrzeuge, die gut gepflegt außer Dienst gestellt werden. Was ist mit den Fahrzeugen, die früher als geplant auf den Schrottplatz gelangen? Konkret geht es um verunfallte Wagen. Auch beim autonomen Fahren kann man Unfälle nicht ausschließen. Wie der Fall um Cruise darlegte, gibt es noch einiges zu tun und ob man jemals keine Verkehrsunfälle mehr hat, bleibt ein Bild aus der Glaskugel.

Die Nutzung der Ressourcen von Fahrzeugen ist kein Ding der Zukunft. Schon heute kann man einen Unfallwagen verkaufen. Die Zeiten der einfachen Verschrottung der Fahrzeuge finden wie die Idee, ein Haus einfach abzureißen, ein baldiges Ende. Und manchmal muss das Haus nicht mal abgerissen werden.

Die Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Frage der Effizienz und des Umweltschutzes, sondern auch eine Kostenfrage. Und gerade beim autonomen Fahren spielt das Geld eine wichtige Komponente.

David Fluhr: Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de