Das Autonome Fahren muss für unsere Breiten auch im Winter funktionieren. Das hätte auch weitere Vorteile für die Industrie.
Beim Autonomen Fahren handelt es sich um eine Technik, die bisher nur bei schönem Wetter funktioniert. Das hatte schon 2017 der Chef für Autonomes Fahren bei Ford, Sherif Marakby, verlautbaren lassen. Er prognostizierte damals, dass die ersten Dienste dort entstehen werden, wo das Klima das erlaube.
Tatsächlich ist der erste Robertaxiservice, der von Waymo mit Namen Waymo One, in Arizona entstanden. Der US-Bundesstaat ist dafür bekannt, dass es dort vor allem sonnige Tage gibt. Auch in Kalifornien testen viele ihre Fahrzeuge und das hat wohl auch diesen Grund. Ein weiterer Grund ist die sicherlich die Möglichkeit überhaupt, das Autonome Fahren zu erproben.
Immer mehr Unternehmen wollen die Sache mit dem Schnee jetzt aber angehen. Denn hier funktionieren vor allem die Sensoren nicht so gut. Einem Radar oder Lidar beizubringen, dass es kein Stein, sondern eine Schneeflocke ist, ist offenbar nicht so leicht. Außerdem verdeckt der Schnee die Fahrbahnmarkierungen, was ebenfalls zu Problemen führt.
Ohne die Fähigkeit im Winter zu operieren, wird das Autonome Fahren in unseren Breiten kaum eine Chance haben sich zu bewähren. Das ist den Branchenbeteiligten auch klar. Derart testet Waymo bereits seit einiger Zeit in Michigan, wo es ebenfalls gute rechtliche Bedingungen und Schnee gibt. Auch Ford oder General Motors handhaben das so.
Von hiesigen Branchenbeteiligten gibt es derartige Projekte bereits und diese finden auch schon Anwendung. So hat Mercedes-Benz autonome Schneeräumfahrzeuge entwickelt, die auf dem Pferdsfeld Flughafen ihren Dienst versehen. Dort rücken sie bei Schneefall aus und räumen die Start- und Landebahnen. Die Fahrzeuge basieren auf dem Actros und agieren im Verbund.
Die professionellen Winterdienste, die abseits von den Stadtreinigungswerken, ihre Dienste anbieten, werden sicherlich auch überlegen, ihre Flotten mit Autonomen Fahrzeugen auszustatten. Das spart Personalkosten und die Fahrzeuge können jederzeit ausrücken. Doch dafür muss die Technik winterfest sein. Auch Straßenreinigungsfahrzeuge sind bereits vorhanden, was ein deutsches Startup namens Enway entwickelt hat. Das Fahrzeug ist ebenfalls schon zu Testeinsätzen ausgerückt.
Das Unternehmen Yandex hat sich konkret damit beschäftigt und behauptet, das gut im Griff zu haben. Das VTT hat mit dem Autonomen Auto Martti ebenfalls ein entsprechendes Konzept auf Lager. Da derzeit die Unternehmen verstärkt Kooperationen eingehen, wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis sich hierbei einige Partner finden. Tatsächlich hat sich Hyundai bereits mit Yandex verbündet.
Die Winterfestigkeit wird sicherlich ein Teilschritt zum Erfolg sein und das Unternehmen, dass sich auf dem Feld auszeichnet, hat gute Aussichten, die Führung zu übernehmen.