Mit dem autonomen Fahren braucht es ein Umdenken bezüglich der Fahrzeug-Datensicherheit. Die SOS Secure Our Streets Konferenz über autonomes Fahren.
In allen Branchen heißt es, man müsse mehr für den Schutz der Cybersicherheit tun. Beim autonomen Fahren gilt das auch – vielleicht sogar noch mehr als in anderen Branchen.
Denn autonomes Fahren in all seinen Ausprägungen will zur Normalität werden und dafür, so die Fachmeinungen der SOS Konferenz, braucht es hohe Investitionen in die Sicherheit. Die SOS Secure Our Streets Konferenz der gemeinnützigen Gruppe von Sicherheitbefürwortenden mit Namen “Automotive Security Research Group (ASRG)” spricht von erheblichen Veränderungen, die anstehen.
Ein wichtiger Ansatz wäre, wenn die Sensor-Wahrnehmung als redundantes System angelegt wird, sodass es kein Einfallstor für Manipulationen wird. Für die Verschlüsselung bräuchte es auch eine enorme Steigerung der Rechenleistung. Außerdem plädiert man für eine Qualitätssicherung externer Daten und abgesicherte Abläufe in der Entwicklung und im Betrieb. Schließlich gäbe die Möglichkeit der Störung der Sensoren oder der Position.
Dabei müsste erkannt werden, dass die Bedrohungen nicht nur ganze Flotten beträfe, dass die Verursachenden aus politischen Gründen handeln oder gar fremde Mächte am Werk sind. Des Weiteren sollte man seltsames Verhalten qua Tiktok-Challenges als möglichen Gefahrenquelle in Betracht ziehen. Denn, so gibt man zu bedenken, wenn man die Kontrolle bei 130 Stundenkilometer übernehmen muss, sind Sekunden entscheidend für einen eventuellen Sicherheitsstopp.
Die Ausmaße möglicher Manipulationen können dramatische Folgen haben. Ein Beispiel des Abends referiert auf die Blockade einer Straße durch Cruise-Fahrzeuge. Hierbei handelte es sich wohl um einen Software-Fehler.
Des Weiteren betrachtet man die gesetzlich angedachte Fernsteuerung kritisch. Dafür benötige man aber ein abgesichertes System, was auch die Software-Lieferkette umfasst. Es geht aber auch um die Hardware und Datenschutzbedingungen, wenn ein System gehackt wurde. Wie geht man damit um, schließlich befindet sich das Fahrzeug möglicherweise in Bewegung.
Von dem Edge Computing verspricht man sich viel. Dabei handelt es sich um dezentrale Recheneinheiten, die große Datenmengen an verschiedenen Stellen berechnen. Das sei weniger anfällig für Angriffe als eine zentrale Cloud, wohin die Daten geleitet werden müssten.
Schon jetzt müsse man angesichts der Lkw-Trends handeln. Ein angreifbarer Punkt ist das Netzwerkprotokoll SAE J1939, das über den CAN-BUS kommuniziert. Eine ausgenutzte Schwachstelle könnte verschiedene Modelle verschiedener Hersteller betreffen.