Eine Studie von US-Forschenden prophezeit eine Zunahme des Verkehrs durch das Autonome Fahren.
In letzter Zeit mehren sich die Forschungsarbeiten, die einen Anstieg des Verkehrs durch das Autonome Fahren prognostizieren. In Bezug auf Kanada wurde im Mai eine solche Arbeit vorgestellt, im Juni war es eine Studie der ETH Zürich und auch das WZB Berlin sieht darin eine Gefahr. Schon davor gab es einige Prognosen dieser Art vorgestellt. Und bereits vor vier Jahren hat auch das UMTRI eine derartige Vorhersage geäußert.
Dabei geht es vor allem auch darum, dass das Privatauto das Problem darstellt. Wenn das auch noch von selbst fährt, gibt es mehr Leerfahrten.
Die neueste Untersuchung kommt ebenfalls aus den USA. Dabei haben die Forschenden Yantao Huang, Kara M. Kockelman und Neil Quarles den texanischen Ballungsraum Houston, San Antonio, Austin und Dallas (Fort Worth) mit Simulationen untersucht.
Unstrittig ist auch in dieser Arbeit, dass sich das Verkehrsgefüge ändern wird. Die Forschenden peilten das Jahr 2040 an und sagen voraus, dass die Verkehrsmittel Busse und der Schienenverkehr zurückgehen werden. Der Busverkehr unter einer Strecke von 50 Meilen wird um zwei Drittel und der Schienenverkehr sogar um über 70 Prozent zurückgehen. Längere Distanzen werden noch weniger mit dem Bus bestritten. Der Autoverkehr wird sich hierbei in etwa verdoppeln.
Das Autonome Auto wird daher auch das Fliegen reduzieren, und zwar um bis zu 82 Prozent. Denn auf kurze Distanzen werden dann viele das selbstfahrende Auto bevorzugen. Die Autofahrten werden auf kurzen Strecken um 16 Prozent und insgesamt um 20 Prozent zunehmen. Die Kurzstrecke wird auch ob der Menschen, die bisher vom Individualverkehr ausgeschlossen waren, und durch die Älteren steigen.
Vor allem aber wird der Verkehr steigen, da viele die Zeit im Auto künftig nutzen können, wenn sie nicht auf den Verkehr achten müssen. Die Autonomen Fahrzeuge, so die Studie, würden sich auch in Privatbesitz befinden. Sie gehen davon aus, dass es aber nicht rechtens wäre, wenn die Autos ohne Passagiere fahren – zumindest wenn diese Rate über 15 Prozent steigt.
Allerdings lässt man den Sharing-Faktor außer Acht. Einige Studien sehen hierbei die größte Reduktion an Fahrten. Um die Simulation durchzurechnen, hat man auch Fahrten über die Grenze (nach Mexiko) weggelassen.
Die Kosten für private selbstfahrende Autos werden mit 60 Cent pro Meile berechnet. Robotertaxis-Kosten beziffert man auf 0,50 bis 1,50 pro Meile. Die Autonomen Lkws, so eine weitere Annahme, werden sogar noch teurer sein, als würden Menschen sie fahren. Dennoch sieht man den Güterverkehr in selbstfahrenden Lkws, da sie beim Laden und Löschen der Ladung effizienter sind. Das geht zu Kosten der Bahn.
Zu Bedenken ist, dass die Texas-Studie von einer US-Mobilität ausgeht, die sich von deutschen Verhältnissen unterscheidet. Schon heute wird hierzulande diskutiert, ob Kurzstreckenflüge verboten werden sollen. Derart sind die Beschränkungen, die in der Arbeit aufgemacht werden, m.E. vor allem angesichts des Klimawandels, zu kurz gegriffen.