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Autos hacken, um den Verkehr lahm zu legen

Um einen Verkehrsinfarkt in New Yorker Stadtteil Manhatten zu verursachen, müsste man nur 20 Prozent der Autos hacken.

Das Forscherteam um Peter Yunker vom Georgia Institute of Technology hat ausgerechnet, dass es nur 20 Prozent der Autonomen und Vernetzten Autos in Manhatten braucht, um den Verkehr komplett lahmzulegen. Wenn man es schafft, diese 20 Prozent der Fahrzeuge zu hacken, würde der Verkehr zusammenbrechen.

Verkehrsmodell

Dass es möglich ist, vernetzte Fahrzeuge zu hacken, wurde bereits mehrfach bewiesen. Je nach Sicherheitslücke, die immer wieder auftreten, konnten die Whitehat-Hacker auf verschiedene Funktionen im Auto zugreifen. Darunter die Lenkung, den Motor oder die Bremsen.

Dabei ging es um die Manipulation von einzelnen Fahrzeugen. Aber wenn man mehrere Fahrzeuge gleichzeitig angreifen würde, könnten desaströse Folgen auftreten. Diese Konsequenzen haben die Forschenden anhand von Modellen simuliert. Dabei gingen sie davon aus, dass Fahrzeuge auf verschiedenen Spuren gestoppt wurden und diese damit blockiert sind. Sie nutzen dabei Erkenntnisse der Perkolationstheorie.

Auch mit konservativ gehaltenen Simulationsmodellen, ohne die Berechnung des Lieferverkehrs, braucht es eben nur 20 Prozent der Fahrzeuge, um einen Verkehrsinfarkt auszulösen. Manhatten wählte man aus, da man hierzu die besten Daten hatte. Es ist aber auch der am dichtesten bewohnte Stadtteil von New York.

In der Konsequenz wird es unmöglich werden, von einem Punkt zum anderen zu gelangen. Das betrifft auch die Rettungskräfte und die Polizei.

Auch müssen nicht alle Fahrzeuge autonom oder vernetzt sein, um eine solche Lähmung des Verkehrs zu erzeugen. Es würde schon ausreichen, wenn der Anteil 40 Prozent ausmachen würde. Würde man die Hälfte der Fahrzeuge manipulieren, könnte man den Effekt provozieren.

In Städten, in denen die Verkehrswege komplizierter sind als in Manhatten, könnte es noch schwerwiegender werden. Dazu zählen die Forschenden beispielsweise die Städte Atlanta, Boston und Los Angeles.

Das Ziel der Studie soll der Start für entsprechende gesellschaftliche Diskussionen sein, wie man damit umgehen will. Außerdem sollte es ein Denkanstoß für die Industrie sein, mehr auf Cybersicherheit zu setzen. Das ist insofern von Interesse, als wenn Hersteller dieselben Sicherheitsprotokolle nutzen, es einfacher werden würde.

David Fluhr: Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de