Der Verband der Hightech Industrie kritisiert die Einführung der Maut auf einem alten Stand der Technik. Die Maut könnte mit einem intelligenten Verkehrssystem lukrativ sein.
Der Präsident der BITKOM, Prof. Dieter Kempf, kritisiert das Konzept der Maut, wie es geplant ist. Wenn man die Maut schon einführe, sodann doch bitte mit der modernsten Technik und clever wäre es, zeitgleich eine Infrastruktur für eine intelligente Telemetrie zu schaffen.
Mit dem System könne man den Verkehr besser führen und derart sogar Ausgaben im Wert von 10 Milliarden Euro pro Jahr reduzieren, respektive einspielen. Diese Zahl ergab eine Studie des Fraunhofer Instituts, die im Auftrag von BITKOM erstellt wurde. Dabei würden über 4 Milliarden Euro Zeitersparnis und Stauvermeidung ausmachen. Die Daten könnten von Logistikern genutzt werden und so 3,5 Milliarden einsparen. Weiterhin sieht die Studie vor, dass neue Dienstleistungen entstehen, die Jobs und Wachstumsimpluse von 2 Milliarden Euro verusachen könnten.
Doch auch der Fahrende soll etwas von der Mauteinführung haben, so der Sprecher von BITKOM. Mit einer intelligenten Steuerung wäre es möglich, dass jeder individuell für die bezahlt – dabei könnten die Preise sogar nach Tages- oder Nachtzeit, oder sogar nach Verkehrslage berechnet werden.
Das elektronische Ticket ist in den Niederlanden bereits Realität und in Stockholm werden sekündlich rund eine Viertel Million GPS Daten für die Telemetrie ausgewertet. Nach offiziellen Angaben hat das die Fahrzeit der Menschen um die Hälfte reduziert. Das spart Straßennutzung, aber auch Verkehrsemissionen.
Auch der Mobilfunk, der gesetzlich für die Maut vorgeschrieben werden soll, ist bereits heute alt, so Kempf. LTE wird dort nämlich nicht erwähnt.