Der Zulieferer Bosch hat ein System zur Überwachung des Innenraums entwickelt, das die Verkehrssicherheit erhöht.
Mit der Einführung von Level 3 (Teilautonomes Fahren), dessen Zulassungskriterien derzeit entwickelt werden, braucht es Konzepte für die sichere Übergabe der Kontrolle an den Menschen. Dafür muss man wissen, ob der Mensch auf dem Fahrsitz in der Lage ist, das Steuer zu übernehmen.
Des Weiteren kann man derart klären, ob der Mensch hinter dem Steuer sich auf den Verkehr konzentriert oder womöglich müde oder abgelenkt ist. Auch die anderen Fahrzeuginsassen sollen überwacht werden.
Der Zulieferer Bosch hat sich ein entsprechendes Konzept überlegt, das den Innenraum mit Kameras überwacht und von einer Künstlichen Intelligenz ausgewertet wird. Es soll mit entsprechenden Warnungen und Empfehlungen beitragen, die Verkehrssicherheit zu erhöhen.
Die Kamera wird im Lenkrad verbaut und die Analyse bezieht sich auf die Stellung der Augenlider und der Position des Kopfes. Weitere Kameras, im Bereich des Rückspiegels, überwachen die anderen Personen im Auto. So wird beispielsweise erkannt, wenn Kinder ihren Gurt lösen oder wenn man nicht richtig sitzt, was bei einem Unfall die Verletzungsgefahr erhöht. Die Information wird dann ausgegeben. Diese Daten verlassen das Auto aber nicht, es sei denn man wünscht beispielsweise eine Datenübertragung ans eigene Smartphone, wenn sich etwas im geparkten Auto tut. Sind Kinder dort eingesperrt, wird auch der Rettungsdienst informiert.
Des Weiteren erkennt die Künstliche Intelligenz die Personen, die auf dem Fahrsitz Platz genommen hat. Deren persönliche Präferenzen in Bezug auf Sitz oder Lenkrad oder Infotainmentsystem werden dann automatisch eingestellt. Zudem kann man, dank des Kamera-Überwachungssystems, das Infotainmentsystem mithilfe von Augenbewegung steuern.
Die Marktreife ist für 2022 angepeilt, denn dann werden solche Systeme in der EU zur Pflicht für Neuwagen. Man erhofft sich dadurch, bis 2038 über 25.000 Menschenleben im Verkehr gerettet zu haben. Außerdem sollen 14.000 schwere Verletzungen vermieden werden. Denn derzeit verursacht Ablenkung und Müdigkeit zehn Prozent aller Unfälle.