Unter dem Titel CityPilot hat Mercedes-Benz einen Teilautonomen Bus, den Future Bus mit CityPilot, für den städtischen Verkehr vorgestellt.
Nun auch die Busse von Mercedes-Benz. Nach dem der Autohersteller seine E-Klasse und seine Lkws in die Teilautonomie geführt hat, sind nun die Busse an der Reihe: CityPilot in Future Bus. Das Unternehmen, das sich als Mobilitätsanbieter ansieht, will mit dem Projekt den überfüllten Städten entgegen kommen.
Der Bus ist Teilautonom und verfügt über eine Vernetzung und Sensoren, wie Kameras oder Radarsysteme. Auch Stereokameras sind an Bord, die über 50 Meter weit das Terrain analysieren. Die Basis dieser Entwicklung ist der Teilautonome Lkw, in den USA der Freightliner Inspiration Truck – der in Deutschland der Mercedes-Benz Actros mit dem Highway Pilot ist.
Für den Einbau in den Bus hat man das System weiterentwickelt, dazu gehört vor allem die Vernetzung des Fahrzeugs. Die Kommunikation erfolgt nun auch mit Ampeln, was zur Sicherheit auf der Kreuzung führen soll. Der Bus soll Grün bekommen, wenn er sich der Kreuzung nähert. Zudem werden Passanten auf der Straße besser erkannt. Wird eine Gefahr erkannt, kann das Fahrzeug selbstständig darauf reagieren und aktiviert den Autonomen Notbremsassistenten. Der Bus fährt automatisch die Haltestellen ab und bedient die Türen.
Zur Positionsbestimmung nutzt man neben der Sensorik auch ein GPS System, womit man sich auf wenige Zentimeter genau verorten kann. In Tunneln beispielsweise gibt es kein GPS Signal, außerdem ist es nicht so genau. Für die Genauigkeit und in Tunneln werden die Kamerabilder mit der zuvorherigen Fahrt verglichen. Andere Kameras analysieren die Fahrbahnoberfläche und wieder andere dokumentieren das Geschehen.
Bei der Demonstrationsfahrt über 20 Kilometer in den Niederlanden absolvierte der Bus auch Tunnel und Kurven mit einer Geschwindigkeit von bis zu 70 km/h. Dennoch befindet sich eine Person zur Sicherheit in der Fahrkabine, die während der Demonstrationsfahrt nicht eingreifen musste. Diese Person kann jederzeit die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen und bleibt in der Verantwortung.
Der Projektbus basiert auf dem Mercedes-Benz Modell Citaro, der auch im Design umgearbeitet wurde. Fährt der Bus teilautonom, ändert sich das Licht von weiß auf blau. Derart wurde auch das Interieur verändert und mit Verweilzonen ausgestattet, die unterschiedliche gestaltet sind. Die fahrende Person bekommt einen großen Monitor in innovativer Darstellung und einen kleinen mit Fahrzeugdaten. Die Busfahrenden sind nicht mehr für die Tickets zuständig; das wurde ebenfalls automatisiert.
Die Serienproduktion des Busses soll in der nächsten Dekade starten, so ein Unternehmenssprecher. Doch bis dahin will man noch rund 200 Millionen Euro in die Entwicklung investieren. Vermutlich werden die Autonomen Busse zunächst auf der Autobahn eingeführt werden. Davor jedoch werden die Autonomen Lkws die Straßen erobern.