Das GM-Startup Cruise soll eine hohe Strafe zahlen, da es den Unfall-Bericht zu spät abgegeben hat.
Die Autonomes-Fahren-Sparte Cruise von General Motors sieht sich mit einer empfindlichen Strafe konfrontiert. Die kalifornische Regulierungsbehörde hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass sie Cruise die Höchststrafe von 112.500 Dollar auferlegt. Der Grund dafür ist, dass das Unternehmen es versäumt hat, der Kommission zeitnah vollständige Informationen über einen schwerwiegenden Unfall mit einem seiner Robotaxis im vergangenen Jahr zur Verfügung zu stellen.
Dieser Vorfall reiht sich ein in eine Serie von Ereignissen, die die Sicherheitsbedenken gegenüber selbstfahrenden Fahrzeugen verstärken. Nicht nur Cruise, sondern auch andere Unternehmen in diesem Sektor wie Waymo von Alphabet und Zoox von Amazon stehen unter verschärfter Beobachtung der Aufsichtsbehörden. Die Häufung von Unfällen mit autonomen Fahrzeugen hat zu einer intensivierten Überprüfung der Technologie geführt.
Die verhängte Strafe setzt sich zusammen aus 7.500 Dollar für jeden der 15 Tage, an denen Cruise Informationen über den Vorfall zurückhielt. Zusätzlich zur Geldstrafe verpflichtet sich das Unternehmen, in Zukunft “Kollisionsberichte” sowohl an die California Public Utilities Commission (CPUC) als auch an die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) für Unfälle in Kalifornien zu übermitteln.
Der konkrete Vorfall, der zu dieser Strafe führte, ereignete sich am 2. Oktober. Ein Fußgänger, der zunächst von einem anderen Fahrzeug angefahren wurde, geriet in den Weg eines selbstfahrenden Cruise-Fahrzeugs und wurde etwa 6 Meter weit mitgeschleift. Laut einer mit der Angelegenheit vertrauten Person erlitt die Frau schwere Verletzungen, es wurde jedoch erwartet, dass sie überleben würde.
Als Konsequenz aus diesem Unfall wurde Cruise die Betriebserlaubnis in Kalifornien entzogen, und die NHTSA ordnete einen Rückruf der Fahrzeuge an. Obwohl Cruise im April den Betrieb in den USA mit einer kleinen Flotte von menschengesteuerten Fahrzeugen in Phoenix, Arizona, wieder aufgenommen hat, bleibt die Genehmigung für den Personentransport mit autonomen Fahrzeugen in Kalifornien ausgesetzt.
Cruise hat auf die Entscheidung reagiert und erklärt, man sei zufrieden, eine Einigung mit der CPUC erzielt zu haben. Das Unternehmen betonte, in den vergangenen Monaten wichtige Schritte unternommen zu haben, um Führung, Prozesse und Unternehmenskultur zu verbessern. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, das Vertrauen der Behörden und der Öffentlichkeit zurückzugewinnen und die Sicherheit ihrer Technologie zu demonstrieren.
Quelle: Reuters