Datenschutz bei Autoherstellern fragwürdig

Datenschutz bei Autoherstellern fragwürdig
VW Produktionsort. Quelle: VW

Einem Sicherheitsfachmann sind weitgehende Datenoffenlegungen von verschiedenen Herstellern aufgefallen.

Dem Sicherheitsfachmann Chris Vickery, der für die Firma Upguard arbeitet, entdeckte tausende von Daten, die ungeschützt im Internet lagen und für alle zugänglich waren. Dabei handelte es sich um ein Datenleck, aus dem man sogar Geschäftsgeheimnisse entnehmen konnte.

VW Produktionsort

VW Produktionsort. Quelle: VW

Allein von den Hersteller Fiat-Chrysler, Ford, General Motors, Tesla, Toyota und Volkswagen lagen annähernd 47.000 Dateien offen, die teils wichtige Geheimnisse der jeweiligen Firmen enthielten. Der Fund wurde in diesem Monat gemacht, bei den Daten handelte es sich um Material von mehr als 100 Unternehmen.

Wie bekannt wurde, ging es konkret um Designs und das Engagement der Hersteller bei der Automatisierung und Spezifikationen der Robotik. Es waren Baupläne für Fabriken, ganze Verträge, Rechnungen oder Kundendaten vorhanden. Auch Vereinbarungen über diverse Stillschweigen gehörten dazu, sowie Namen und Fotos von Angestellten der Firmen.

Die Daten könnten nicht nur genutzt werden, um sie an andere Firmen zu verkaufen, sondern auch, um die Firmen zu sabotieren. Ob die Sicherheitslücke ausgenutzt wurde, ist nicht bekannt.

Die Verbindung der Firmen in dieser Datensicherheitslücke besteht in einem gemeinsam genutzten Dienstleister: Das Unternehmen Level One Robotics and Controls aus Kanada. Der Dienstleister ist auf Automatisierungsprozesse in der Fahrzeugindustrie spezialisiert. Inzwischen wurde die Lücke gestopft, da Chris Vickery die betroffenen Firmen darüber informierte.

In der Frage der Datenhoheit nehmen die Hersteller eine große Rolle ein und sie wehren sich dagegen, dass sie die Daten mit anderen Branchen, wie beispielsweise der Versicherungsindustrie teilen müssen. Doch die Sicherheit der Daten liegt nicht nur bei den Fahrzeugherstellern, sondern ganz offensichtlich ebenfalls bei Dritten.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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