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Datentausch und Datenschutz | HERE

Eine Studie aus dem Hause HERE beschäftigte sich mit der Frage der Datenweitergabe.

Der Kartendienstleister HERE ist darauf angewiesen, seine Karten für das Autonome Fahren in Echtzeit zu aktualisieren. Das gelingt mittels der Sensordaten der unzähligen Autos, die die Strecken permanent befahren. Die Frage, die sich dabei stellt, ist, wem gehören diese Daten?

Der Zulieferer Continental, der ebenfalls an HERE beteiligt ist, hat auf der IAA ein Konzept vorgestellt, das mit Anreizen zum Datenteilen auffordert. Die Studie von HERE sieht einen anderen Weg, den der Akzeptanz. Denn das Thema Datenschutz ist mit der DSGVO erst richtig hochgekocht.

Die Bereitschaft die Standortdaten zu teilen sind bezüglich der Kartendienste, der Navigation, der Fahrdienste, der Taxis und des ÖPNVs besonders wichtig. Hier zeigen sich viele bereit, ihre Daten zu teilen. Derart konstatiert die Studie, eine geänderte Einstellung der Menschen in Bezug auf die genannten Bereiche, die man als Mobility-as-a-Service (MaaS) zusammenfassen kann.

Die Forschungsarbeit wurde in Kooperation mit dem Marktforschungsinstitut ESOMAR, sowie den Firman BuzzBack Research und Clint geschaffen. Man befragte dafür rund 10.000 Personen in zehn Ländern: Australien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan und USA.

Im Vergleich zu den letztjährigen Ergebnissen, so die Studie, ergab sich, dass die Menschen mehr Akzeptanz für die Nutzung der Daten zeigten und dass sie von den Geschäftsfeldern profitieren würden. Derart würden 70 Prozent der Befragten ihre Standortdaten zumindest gelegentlich teilen – ein Plus von zwei Prozent.

Ist das Teilen mit Vorteilen behaftet, steigt die Bereitschaft. Diese Vorteile können sich in einer gesteigerten Sicherheit oder einem finanziellen Anreiz darstellen. Außerdem steigt das Entgegenkommen, wenn man versteht, wofür die Daten genutzt werden. Das, so die Studie, gelingt vor allem im Bereich der Mobilität. Hier sind die Menschen zu 76 Prozent bereit, ihre Daten zu teilen. Besonders die Fahrdienste können einen Vertrauenszuschuss von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.

Dennoch sehen 75 Prozent der Befragten die Datenfreigabe kritisch. Hier sollten die Unternehmen mehr Vertrauen aufbauen, so die Empfehlung der Studie.

Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass die Menschen in den USA eher bereit sind, die Daten zu teilen. In Großbritannien ist das Teilbedürfnis ebenfalls hoch, obwohl sie weniger darüber informiert sind, was mit den Daten geschehe. In Deutschland ist Bereitschaft verhältnismäßig gering, vor allem wenn es um Daten geht, die von Behörden erhoben werden. Das geringste Vertrauen in das Datenteilen, haben die Menschen in Frankreich, was sich in einer geringen Bereitschaft dazu äußert.

Die englischsprachige Studie als PDF kann man hier einsehen.

David Fluhr: Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de