Die deutschen Autobauer können nicht auf 5G verzichten und planen daher ein eigenes Netzwerk.
Für das Autonome Fahren wird 5G ein entscheidender Faktor. 5G ist robust und kann viele Daten übertragen. Eine gute Übersicht bietet dazu die Analyse von Gartner.
Das ist für das Autonome Fahren insofern von Bedeutung, als dass man beispielsweise im Notfall Kommandos an das Auto übermitteln und deren Sensordaten einsehen kann. Außerdem können die Autos darüber miteinander und der Infrastruktur kommunizieren. Darüber hinaus können Fahrzeugdaten von einer Künstlichen Intelligenz in der Cloud verarbeitet werden. Das sind nur einige, grundlegende Funktionen, die das 5G Netz bereit hält – vom Infotainment-Angebot ganz zu schweigen. Und vor allem damit will die Autoindustrie Geld machen.
Bei der Frequenzvergabe hat die Regierung hierzulande den Telekommunikationsfirmen aber viel Freilauf gegeben. Das betrifft die Netzabdeckung, die gerade auf dem Land zu Funklöchern führen wird, und das National Roaming, sodass sie nicht zusammenarbeiten müssen. Derart werden Autonome Autos in den Regionen nur begrenzt einsetzbar werden. Die Telekom hat zwar Nachbesserungen versprochen, doch eine komplette Abdeckung ist nicht angedacht.
Das ist der Autoindustrie hierzulande ein Dorn im Auge. Schon 2021 soll es Level 4 Fahrzeuge geben, aber der 5G Ausbau wird erst ein Jahr später eine relative Abdeckung von 98 Prozent der Haushalte erfahren. Doch selbst dann, fehlt die Netzabdeckung entlang der Land- oder Kreisstraßen auf dem Land. Bezüglich der Autobahn ist man ebenfalls in Sorge. Daher will man ein eigenes 5G Netz aufbauen.
So wollen beispielsweise Audi, BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen lokale 5G-Frequenzen ergattern. Im kommenden Jahr startet die Frequenzvergabe, was auch lokale Frequenzen in den Bereichen 3,7 bis 3,8 GHz betrifft. Deren Preise sind aber noch nicht bekannt gegeben worden. Das soll Ende November erfolgen. Dabei hofft man auf eine möglichst kostenlose Zuteilung.
Das wäre auch bei eventuellen Angriffen von Bedeutung. Da man sich hierbei nicht erst an die Telekommunikationsdienstleister wenden müsste, wenn das 5G Netz beispielsweise ausfällt. Derartiges testet Audi bereits im Audi Production Lab in Gaimersheim in Kooperation mit Ericsson.
Gegen diese Vergabe lokaler Netzfrequenzen sind die Telekommunikationsanbieter. Dabei geht es um drei Firmen, die in Deutschland tätig sind: Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica. Sie wollen selbst lokale Lösungen für die Unternehmen bereitstellen, wozu es bereits Projekte gibt.