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Deutschland: KI wird gefördert

Die Regierung hat den Trend zur Künstlichen Intelligenz verschlafen. Nun ist man offenbar aufgewacht.

Während China und die USA bereits Jahre voraus sind, hat die Bundesregierung nun offenbar den Knall gehört. Wie beispielsweise in der Diesel-Affäre auch, hat man sich auf die “Politik der ruhigen Hand” verlassen – sprich: Man hat den Kopf in den Sand gesteckt.

KI Continental. Quelle: Conti

Nun will die Regierung doch noch etwas machen. Nach etlichen Gremien sollen nun drei Milliarden Euro für die Forschung an der Künstlichen Intelligenz bereitgestellt werden. Das ist Teil der sogenannten Strategie für Künstliche Intelligenz 2025. Bis dahin sollen die Gelder fließen.

Für das kommende Jahr sollen 500 Millionen Euro gestellt werden. 50 Millionen davon sind im Haushaltsentwurf eingepreist. Mit dem Geld sollen die Forschung gefördert und ein EU-weites Forschungsnetz geschaffen werden. Zudem will man Lehrstühle an den Hochschulen mit dem Geld finanzieren, um damit mehr Fachkräfte auszubilden.

Die Technologie kann in vielen Bereichen genutzt werden. Der Branchenprimus Google setzt dabei auf medizinische Anwendungen, denn hier lässt sich viel Geld verdienen. In Deutschland sollen auch die Bereiche Umwelt, Industrie, Dienstleistung oder Bürokratie damit beflügelt werden. Insgesamt hat man 50 Bereiche ausgemacht.

Mit der verspäteten Aktion will man Deutschland in eine Führungsposition bringen. Aber wie bei der gepamperten Autoindustrie bezüglich des Antriebs ist man weit hinten. Zusammengefasst könnte man sagen: Zu wenig und zu spät.

Jedoch hat man einen Vorteil: Gemeinwohl- und Datenschutz-Orientierung. Beides ist in den USA und vor allem in China kaum relevant. Hiermit könnte man punkten, wobei man damit nicht so viel Geld verdienen wird. Ob man das also durchhält, ist angesichts der Bilanz konservativer Vorstellungen zu bezweifeln.

Vor allem weil die Entwicklung auch mit Arbeitsplatzverlusten einhergeht. Daher plant man ein weiteres Beratungsgremium, das sich dieser Frage widmen soll. Zudem plant man einen Ansatz für Grundrechte in der digitalen Gesellschaft. Das Projekt soll auf EU-Ebene durchgeführt werden.

Dass die KI-Technologie auch beim Autonomen Fahren angewandt wird, ist angekommen. So plant man dabei, hohe Sicherheitsanforderungen zu stellen. Das Schlüsselwort dabei ist “Security by Design”.

Außerdem will man sich der Funktionsweise der KI widmen. Denn bisher ist unklar, wie die KI zu dem meist korrekten Ergebnis kommt. Daher will man auch über die Technologie aufklären und den Missbrauch damit von vorne herein verhindern. Auch der Datenschutz soll diesbezüglich eingehalten werden.

In puncto Militär will man ebenfalls auf die Künstliche Intelligenz zurückgreifen. Hierbei bleibt man allerdings vage. So soll es zum Schutz der äußeren Sicherheit eingesetzt werden. Weitere Nutzungsmöglichkeiten sollen erwägt werden.

Tatsächlich wird die Technologie aber bereits beim “Inneren Schutz”, wie am Südkreuz in Berlin, genutzt. Dies wird künftig noch verstärkt werden. Auch bei der Strafverfolgung und zur Steuerung von Einsätzen der Polizei will man die Technik heranziehen.

Konkretes will man aber erst 2020 beschließen. Bis dahin will man den Diskurs beobachten und mit ruhiger Hand weiterregieren.

Quellen: A und B und C

David Fluhr: Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de