Die Rolle des Autoschlüssels
Wird es bald keine Autoschlüssel mehr geben? Eine Tendenz zeichnet sich ab.
Angesichts der Coronapandemie und der Vermeidung von Berührungen ist der Hersteller Geely bei dem Verkauf der Neufahrzeuge darauf gekommen, die Schlüsselübergabe mit einer Drohne zu bewerkstelligen. Doch ist das Konzept eines Schlüssels nicht langsam überholt?
Was schon viele Hersteller anbieten und was sich seit einigen Jahren abbildet, ist der Trend zum digitalen Schlüssel. Dieser meint, dass man das Fahrzeug mithilfe eines Signals öffnen oder starten lässt.
Das Prinzip ist dem Knopfdruck auf dem Autoschlüssel ähnlich, nur dass man dafür keinen Schlüssel mehr braucht. Gerade mit Blick auf das Car-Sharing nutzt man das Smartphone als Schlüssel. Der Vorteil dessen ist, dass man gleich mehrere Schlüssel erstellen kann, und der Schlüssel kann nicht mehr verloren gehen.
Die Horrorvorstellung, dass der Schlüssel im Auto liegt und man die Tür zuknallt, ist bei einigen Modellen immer noch möglich. Interessanterweise wissen nicht viele Menschen, dass man für das Öffnen der Autotür keinen ADAC oder Hersteller braucht. Tatsächlich können entsprechende Dienste das ebenfalls leisten.
Mithilfe des Smartphones kann noch etliche weitere Features integrieren. Dazu gehört beispielsweise das Vorheizen der Fahrgastzelle oder das Modifizieren der persönlichen Einstellungen.
Aber der digitale Schlüssel bietet auch Probleme. Wie der ADAC schon des Öfteren herausgefunden hat, sind viele Funkschlüssel mit einem Laptop und einem Signalverstärker überbrückbar. Derart kann man das Signal aus dem Haus bis zum Auto weiterleiten und des auf diese Weise auch stehlen. Die Lösung könnte der Einsatz der UWB-Technik sein, welche eine Weiterleitung des Signals ohne Authentifikation unterbindet.
Aber über kurz oder lang wird der Autoschlüssel wohl ein Relikt des 20. Jahrhunderts werden, das wie der Foto oder der Terminkalender vom Smartphone übernommen wird.