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Forscher fordert freien Zugang zu Geodaten von Autonomen Fahrzeugen

Der Assistenzprofessor für Geografie, Luis Alvarez León, fordert die Freigabe von Geodaten, die von automatisierten Fahrzeugen gesammelt werden.

Gemäß dem Universitätsmotto der Dartmouth Universität “Vox Clamantis in Deserto” – Eine Stimme ruft in der Wüste – fordert der Wissenschaftlicher im Bereich Geografie, Luis Alvarez León, die Geodaten der automatisierten Fahrzeuge der Öffentlichkeit bereitzustellen. Ähnliche Wünsche gab es auch schon in Deutschland.

Semantische Strassenszene Hella Aglaia

Die Weiterentwicklung des Autonomen Fahrens, so León, bringt viele interessante Daten zusammen. Darunter befinden sich auch Navigationsdaten. Diese Daten sollten der Öffentlichkeit zugeführt werden. Dabei geht es auch um die Belange des Datenschutzes, der Cybersicherheit und der öffentlichen Sicherheit. Mittels der gesammelten Daten könnten neue Karten erstellt werden, die die Felder auszeichnen, in denen wir leben und reisen.

Die Daten, die durch Sensorauswertung kontinuierlich und umfangreich erfasst und aktualisiert werden, müssten raus der Black Box. Sie könnten die Kartografie erheblich weiterbringen. Angesichts der enormen Anstrengungen, die für das Autonome Fahren und deren Folgen sowie des Potenzials die Städte und die sozioökonomische umzugestalten, erfolgen, sollten die Mechanismen der öffentlichen Kontrolle unterliegen.

Diese Daten werden von den Herstellern und Tech-Konzernen streng gehütet. Aber eine Öffnung der sogenannten Black Box könnte auch die Transparenz erhöhen. León fordert daher eine Regulierung der Daten durch den Staat. Das Recht der Kommunen und Privatpersonen dürfe nicht hinter den monetären Rechten der Unternehmen stehen.

Die Daten umfassen nicht nur die Verkehrswege, sondern auch Staus, Fußverkehr oder die WLAN-Verteilung. Sie könnten bei der Stadtplanung, der Zuweisung öffentlicher Zuschüsse und weiterer Projekte von Vorteil sein. Vor allem vor dem Hintergrund, dass das Autonome Fahren das Verkehrsnetz ändern wird.

Die derzeitige Vorgehensweise, dass die Daten nur den Unternehmen zuteil werden und man nicht weiß, was damit geschieht und wer davon profitiert, erzeugen auch Bedenken bezüglich des Datenschutzes und der öffentlichen Sicherheit. Es muss ein Diskurs über den Verbleib der Daten angestoßen werden.

Der Open-Source-Ansatz dringt jüngst auch verstärkt in die Welt der Betriebsgeheimnisse vor, denn obwohl es für Hersteller im Widerspruch zu wirtschaftlichem und geistigem Eigentum steht, ergeben sich daraus auch Vorteile für die Unternehmen. Einer davon ist Transparenz.

Außerdem spielt Hacking eine wichtige Rolle für die Akzeptanz der Autonomen Fahrzeuge. Die Hersteller solcher Fahrzeuge müssen dafür Verantwortung übernehmen. Doch diese IT-Sicherheit erfordert Regulierung durch den Staat und die Zivilgesellschaft. Man kann die Kontrolle nicht alleine den Herstellern überlassen. Die Fahrzeuge fahren durch die Öffentlichkeit, daher ist es auch eine Frage der Gesellschaft. Sie muss über die Regulierung mitbestimmen.

Mitteilung (englisch)

David Fluhr: Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de