Fujitsu eröffnet Feldversuch zur Stau-Vorhersage
Mittels künstlicher Intelligenz will das Unternehmen Fujitsu eine Stau-Vorhersage ermöglichen, und damit die Staus reduzieren.
Die Forschungsabteilung von Fujitsu versucht mit dem Feldversuch Staus zu reduzieren, die sich bei größeren Events oder zu bestimmten Zeiten bilden. Für den Versuch hat man Smartphones mit einer App versorgt, welche erwartete Staus anzeigt und Vorschläge zur Zeitnutzung abgibt. Im Ergebnis soll geprüft werden, ob dieses System funktioniert und wenn nicht, soll es dazulernen können. Damit will man eine Alternative zur kostspieligen Erweiterung des Straßenbaus anbieten.
Die Vorschläge zum Zeitvertreib werden von dem Human Centric AI Zinrai ausgegeben. Derart soll verhindert werden, dass alle zeitgleich auf die Straße fahren. Zudem arbeitet man mit Belohnungen, wenn die Menschen nicht sofort nach einem Sportereignis losfahren, mit beispielsweise Gutscheinen. Dabei berechnet das System im Hintergrund die Wirtschaftlichkeit und soll den Mobilitätsbedürfnissen von Menschen gerecht werden.
Das System, so Fujitsu Laboratories, soll sogar einschätzen können, ob jemand empfänglich für einen Vorschlag oder Anreiz ist. Dafür betrachtet man den Zufriedenheitslevel und die Fähigkeit mit Stau umzugehen. Oder auch mit der Möglichkeit verspätet anzukommen und auch, ob man gewillt ist, für schnelleres Vorankommen mehr zu zahlen.
In einer eigenen Studie hat man 500 Menschen in Singapur bei einem Sport-Event befragt. Danach würden 51 Prozent in einem Shopping Center bleiben, wenn sie wüssten, dass sie im Stau stehen würden. 73 Prozent würden länger im Shopping Center bleiben, wenn man ihnen einen Gutschein im Wert von rund 3,50 US-Dollar geben würde. Bei einem doppelten Gutscheinwert würden 91 Prozent bleiben. Wenn man das Verhalten von 40 Prozent ändern würde, so die Forschenden, könnte man 30 Prozent Stau einsparen.
Das Testprojekt wird noch bis Ende des Jahres 2017 fortgeführt.