Gedankengesteuerter Rollstuhl

Forschende an der Duke Universität in den USA haben einen Rollstuhl entwickelt, der von einem Affen über dessen Gedanken gesteuert wird.

Die Steuerung eines Rollstuhl über die Gedanken ist an sich keine Neuheit. Schon die FU Berlin hat 2011 einen Rollstuhl vorgestellt, der sich über die Augenbewegung steuern lässt. Auch in China forscht man an der gedankeninduzierten Steuerung und die RAC nutzt man die Überwachung der Gehirnwellen um die Aufmerksamkeit der Fahrenden zu erkennen.

Die Forschenden aus North Carolina haben ein Interface entwickelt, das ebenfalls das Gehirn und die Maschine verbindet – aber ohne Kabel. Das BMI (Brain-Machine Interface) erlaubte es einem Affen einen Autonomen Rollstuhl durch seine Gedanken zu steuern. Nach Angaben der Forschenden ist es der erste kabellose BMI für die Fortbewegung des ganzen Körpers.

Ziel der Entwicklung ist es, beispielsweise Menschen mit schweren Behinderung, die Fortbewegung zu ermöglichen. Den Anfang nahm das Projekt 1999, wobei man mit Ratten testete. Seit 2012 ist man an dem Projekt, das nun vorgestellt wurde.

Die Forschenden waren bei der neuen Studie in der Lage, die neuralen Signale mittels des Implantats zu dekodieren. Dieser ist am Kopf des Affen befestigt und verfügt über ein 512 Channel Interface, das die Signale an den Computer überträgt.

Die Daten werden verarbeitet und an den Rollstuhl gesendet, damit sich dieser bewegt. Nach und nach konnten die Affen immer besser navigieren – über ihre Gedanken. Als nächsten will man die Channel-Anzahl auf rund 1.000 Kanäle erhöhen.

Quelle (englisch)

David Fluhr: Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de