Herger unterstreicht Vorteile des Autonomen Fahrens
Der IT-Autor Mario Herger machte bei einer Rede an der Technischen Universität Graz Werbung für Autonomes Fahren.
Der aus Österreich stammende Mario Herger lebt seit fast 20 Jahren im Silicon Valley in den USA und hat sich als Sachautor im Bereich der Informationstechnologie einen Namen gemacht. Bei einem Besuch der Technischen Universität Graz warb er für das Autonome Fahren.
Die Zukunft des Autos ist autonom und das erhöhe vor allem die Verkehrssicherheit. Dagegen sieht das Statussymbol Auto dem Ende entgegen. Doch die Einstellung dazu, bringt die Technik ebenso voran, wie die Entwicklung. In seiner Wahlheimat, den USA, sind aktuell rund 1.200 Autonome Fahrzeuge unterwegs und etliche mehr werden in den nächsten Jahren zu sehen sein. Obgleich man sagen muss, dass sich dort ein rechtlicher Flickenteppich etabliert und Trump gegen die Entwicklung ist.
In Europa herrsche dagegen Skepsis vor, so Herger, aber die Autonomes-Fahren-Welle werde Europa bald erreichen. Der damit verbundene Jobverlust im Transportgewerbe macht Herger nicht zu schaffen. Die Wirtschaft, die rechtlichen Regeln, die Stadt- und Verkehrsplanung sollten möglichst früh auf diese Entwicklung reagieren. Eine zögernde Haltung würde nur die Position schwächen.
Die Zukunft gehört dem Autonomen Fahren und die Entwicklung sei nicht mehr aufzuhalten. Dabei unterstreicht er die Vorteile der Technik, die vor allem Menschenleben schont. Schließlich sind 90 Prozent der Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen.
In der Frage der Unsicherheit der Fahrzeuge, beziehen die Medien immer wieder auf den einen Vorfall mit dem Uber-Testwagen, wobei eine Frau überfahren wurde. Doch die Medien vergessen immer wieder, dass die Autonome Notbremse deaktiviert war und dafür ein Mensch eingesetzt war. Doch dieser Mensch war durch eine TV-Show abgelenkt, die auf dem Smartphone angesehen wurde. Die Fahrerin hatte tatsächlich Schuld an dem Vorfall, was inzwischen von den Behörden bestätigt wurde. Die anderen Unfälle ereigneten sich in Level-2-Fahrzeugen von Tesla, die über keine weiterführende Autonomie verfügten. Der Mischverkehr ist jedoch gefährlich. Richtig sicher wird der Verkehr erst, wenn alle Fahrzeuge von selbst fahren.
Neben Waymo, die bereits einen Robotertaxidienst in Arizona gestartet haben, sind 61 weitere Firmen mit einer Testlizenz in Kalifornien ausgestattet und die Zahl der Fahrzeuge erhöht sich zusehends. Bald werden auch viele Autonome Lkws durch die Gegend fahren.
Eine Art TÜV für das Autonome Fahren gibt es noch nicht, bestätigt Herger, jedoch gäbe es die Ausfallberichte des DMV in Kalifornien. Anzumerken sei hier, dass es aber einige Initiativen für die Entwicklung von Sicherheitsbewertungen für Autonomes Fahren gibt. Die Ausfallberichte seien ein Hoffnungsschimmer, so musste bei Waymo nur alle 17.000 Kilometer ein Mensch eingreifen. Bei anderen Firmen ist das jedoch weit weniger und die klassischen Autohersteller seien eher weit abgeschlagen. Aber die Algorithmen lernen schnell.
Die Entwicklung, so Herger wirkt sich auf die Siedlungen aus. Dafür gibt es tatsächlich Studien. Danach stoppt das Autonome Fahren die Entwicklung der Städtebildung, da der Personentransport damit schnell, einfach und kostengünstig gelinge. Einen weiteren Vorteil sieht er im Platzmanagement. Denn selbstfahrende Autos würden den Straßen- und Parkraum reduzieren. Doch dabei gibt es verschiedene Ansichten in der Forschung. Denn nur wenn das Privatauto wegfällt, gelingt diese Vorteilsnahme.
Wer manuell fahren will, so Herger, soll dies auf geschütztem Raum machen, wie dem Red-Bull-Ring. Die Ethik bei der Entwicklung nennt er irrelevant.