Historisch: 25 Jahre ESP

Vor 25 Jahren erfand Bosch mit Daimler das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP. Doch erst jetzt wurde er zur Pflicht.

Vor einem viertel Jahrhundert entwickelten der Zulieferer Bosch und der Hersteller Mercedes-Benz das Elektronische Stabilitäts-Programm, kurz ESP. Das System startete in der S-Klasse und ist inzwischen Pflicht für alle Neuwagen.

ESP wirkt. Quelle: Bosch

Das ESP verhindert, dass das Auto bei plötzlichen Lenkbewegungen ausbricht und hält es in der Spur. In der EU soll das System 15.000 Menschenleben gerettet und in etwa eine halbe Million Unfälle mit Personenschaden verhindert haben. Das System kann bis zu 80 Prozent der Vorfälle, in denen das Auto ins Schleudern gerät, verhindern.

Seit 1995 hat Bosch mehr als 250 Millionen ESPs produziert. Da ist es kaum verwunderlich, dass 82 Prozent der Neuwagen weltweit mit dem System ausgestattet sind.

Dafür erfolgt 25 Mal pro Sekunde ein Check, ob Radstand und Lenkbewegung identisch sind. Ist dem nicht der Fall, greift das ESP ein und bremst einzelne Räder, um die Stabilität wieder herzustellen. Den Aufschwung erlebte das System nach dem legendären Elch-Test, bei dem eine A-Klasse umgefallen war. Seither ist es in Serie verbaut worden, nicht nur bei Mercedes-Benz.

Das ESP ist die Grundlage für verschiedene Assistenzsysteme, die in ihrer Gesamtheit das Autonome Fahren ermöglichen.

David Fluhr: Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de