Der Hersteller von Nutzfahrzeugen und Pkws, Mercedes-Benz, will das Autonome Fahren für ein Segment priorisieren.
Schon lange ist abzusehen, dass sich die Automatisierung der Fahrzeuge zuerst im Nutzfahrzeugbereich durchsetzen wird. Dazu zählen vor allem auch die Lkws. Denn der Lieferverkehr nimmt zu, es mangelt an Arbeitskräften und die Automatisierung verspricht Effizienzgewinne.
In den USA gibt es bereits einige Firmen, die sich in der Nische breitgemacht haben und auch der Branchenprimus hat mit Waymo Via entsprechende Strukturen geschaffen. Auch der deutsche Hersteller Mercedes-Benz ist in dem Feld aktiv und kündigte im Januar letzten Jahres an, 500 Millionen Euro in die Entwicklung von Level-4-Lkws zu stecken.
Bisher war das Auto das Ziel der Autonomen Fahrzeugtechnik, doch nun ändert sich das. Der neue Chef von Daimler, Ola Källenius, gab gegenüber einer australischen Nachrichtenseite (news.com.au) bekannt, dass man künftig vor allem Lkws automatisieren will. Damit könne man eher Geld verdienen, als mit der Automatisierung von Pkws.
Das mag auch daran liegen, weil Lkw-Kaufende mehr Geld haben und vor allem die Sensorik treibt die Kosten für die Implementierung des Autonomen Fahrens hoch. Da gewerbliche Nutzung von den Vorteilen des Autonomen Fahrens eher profitiert, wird dort die Nachfrage auch höher sein als im privaten Bereich.
Für die Automatisierung der Lkws hat Daimler außerdem einen Spezialisten erworben. Mit Torc Robotics hat man jüngst auch die Tests in den USA ausgeweitet. Allerdings wurde vergangenes Jahr noch ein Robotertaxi-Test in San José in Kalifornien gestartet. Dazu sagte Källenius, dass man auch weiterhin daran arbeite, die Sicherheit der Autos zu erhöhen und die Kooperation mit BMW sei weiterhin eingeplant.
Der neue Fokus auf Lkws ist auch dem Sparkurs gewidmet, den Källenius angeordnet hat. Denn die Entwicklung der Technik forderte hohe Investitionen und die Gewinne lassen noch lange auf sich warten. Wie man gegenüber anderen Medien mitteilte, waren 2019 nur wenige Autonome Fahrzeuge des Herstellers im Testeinsatz. Derart erreichte man in Kalifornien 22.500 Testkilometer. Im Vergleich dazu fuhr Waymo in Kalifornien 2,3 Millionen Testkilometer.