Nexar: Dashcam App bewertet Fahrstile automatisch

Nexar will mit seiner App alle Fahrstile der Welt erkennen und die Daten speichern, dafür braucht es die Crowd.

In den USA und in Israel erfreut sich die App von Nexar großer Beliebtheit. Wenn man sie heruntergeladen hat, dann hängt man sie an die Windschutzscheibe und es geht los. Die App nutzt die Kamera des Smartphones und beobachtet den umliegenden Verkehr. Dabei werden vor allem die Fahrzeuge relevant, die Fehler machen.

Informationsflut Windschutzscheibe

Informationsflut Windschutzscheibe

Das System legt automatische Profile an, wenn es den Verkehr beobachtet. Nexar sammelte seit letztem Jahr bereits mehr als fünf Millionen Meilen in den beiden Ländern und hat mehr als sieben Millionen Autos mit Fahrprofilen gespeichert.

Zur Identifizierung nutzt das System die Kennzeichen der Fahrzeuge. Das System erfasst sowohl die Position, als auch die Geschwindigkeit und die Richtung, ähnlich dem eCall. Auch die Vergehen im Verkehr werden registriert. Sollte ein Auto negativ aufgefallen sein, warnt das System den nächsten Nexar User vor diesem Auto. Das Feature soll noch dieses Jahr veröffentlicht werden.

Das erklärte Ziel von Nexar ist es, alle Autos der Welt zu erfassen und dafür so schätzt man, braucht es nur ein Prozent der Fahrenden weltweit die App herunterladen und nutzen.

Die Monetarisierung soll sich auch für die App User auszahlen. Denn die Daten soll an die Gesellschaft weitergegeben werden und damit meint man vor allem Versicherungsgesellschaften. Die Fahrenden könnten, so die Unternehmensprognose bis zu 125 US-Dollar pro Jahr und pro Versicherungsvertrag sparen.

Zudem setzt man auf den Sicherheitsaspekt und argumentiert mit einer Reduktion der Unfälle durch Echtzeitvernetzung und daraus resultierenden Warnungen, vielleicht auch ob der disziplinierteren Fahrenden? Zur besseren Positionsbestimmung will man neben dem GPS weitere Sensoren des Smartphones nutzen, also die Kamera oder die Beschleunigung oder Schlaglöcher. Die Aktualisierungsrate soll bei 50 Mal pro Sekunde liegen. Derart wird die Position der Fahrenden alle zwei Minuten erfasst.

Dem DSRC System bescheinigt das Unternehmen keine gute Zukunft, da es nur die Kommunikation zwischen wenigen Fahrzeugen ermöglicht. Aber die Information an alle weiter zu geben, sei das Ziel.

Bezüglich der Datenschutzfrage sagte der Unternehmensrepräsentant von Nexar, dass es vermutlich legal sei, das System einzusetzen. Aber man muss sich auch die Frage der Weitergabe der Daten stellen. Denn wenn Fahrzeuge mit dem Kennzeichen identifizierbar ein Gesetz übertreten, wird die Polizei sicherlich Ansprüche anmelden. Nicht nur in den USA, auch in Deutschland wollte die Polizei bezüglich der Mauterfassung auf die Daten zugreifen können.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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