Probleme auf Level 3
Die Bereitstellung von Level-3-Fahrzeugen birgt einige Probleme.
Erst letztes Jahr hat Mercedes-Benz als erstes Unternehmen eine S-Klasse auf Level 3 herausgebracht. Bald sollen weitere Fahrzeuge auf diesem Niveau folgen. Das Gesetz ist in Deutschland bereits 2017 verabschiedet worden und seit wenigen Monaten dürften die Fahrzeuge sogar mit 130 Stundenkilometer verkehren.
Mit Level 3 darf man unter bestimmten Bedingungen die Hände vom Lenkrad nehmen und sich anderen Dingen widmen. Dennoch muss man binnen von zehn Sekunden wieder auf dem Damm sein und die Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen. Die Verkehrsforscherin Nadja Schömig vom Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften sieht in dem Automatisierungsgrad ein Problem für das Human-Machine-Interface (HMI). Allen vor an stellt sie die Frage, ob zehn Sekunden Übernahmezeit ausreichen?
In Versuchen mit Spielen und Gedächtnisaufgaben prüft die Forscherin die benötigte Zeit. Das Ergebnis ist, zehn Sekunden sind okay, wenn gewisse Grundregeln eingehalten werden. Derart ist Schlafen nicht möglich. Auch das Halten von Gegenständen wie Handy oder etwas zu essen, wird schwierig. Wie legt man eine tropfende Leckerei schnell ab, um die Fahrzeugkontrolle zu übernehmen.
Schon jetzt muss das Auto die Fahrenden überwachen und prüfen, ob der Blick auf den Verkehr gerichtet ist. Die Software muss trainiert werden, das Fahrverhalten zu antizipieren. Auch kleine Übungen könnten eingeplant werden, allerdings ist man dann nicht mehr ungestört. Bei Mercedes-Benz wird man über die Bedienungsanleitung informiert, was erlaubt ist. Nicht erlaubt sind schlafen, vom Sitz bewegen oder dauerhaften Rückwärtsblicken.
Aus Datenschutzgründen muss diese Analyse onboard verlaufen und darf nicht übertragen werden. Das kostet auch Rechenkapazität im Auto.