Wie angekündigt hat Renault nun seinen Autonomen Lieferwagen vorgestellt: Renault EZ-PRO.
Im März hatte Renault sein Konzept für ein Roboterauto vorgestellt, den EZ-GO. Nun kommt mit dem EZ-PRO das Konzept für einen Autonomen Lieferwagen. Dieser ist für die letzte Meile ausgelegt.
Die Renault Vision für einen Autonomen und elektrisch angetriebenen Lieferwagen kann man auf der IAA Nutzfahrzeuge 2018 begutachten. Das Fahrzeug ist vernetzt und soll den urbanen Lieferverkehr verändern.
Das Modell EZ-PRO besteht aus zwei Modellen, die auf einer modularen Plattform basieren. Der sogenannte Leader Pod erlaubt es die Pakete oder Güter persönlich zuzustellen. Der autonom fahrende “Follower Pod” folgt dem “Leader Pod” und erinnert damit an einen Güterzug, wobei der Leader Pod die Lok darstellt.
Auch Renault erinnert in seiner Pressemitteilung an die anstehenden Verkehrsveränderungen. Denn laut Vorhersage werden die Menschen 2030 vor allem in Städten leben. Das wird auch den Lieferverkehr beeinträchtigen, der zeitgleich um 20 Prozent anwächst. Das hänge mit dem Erstarken des Online-Handels zusammen, der jährlich um 15 Prozent (in China sogar um 30 Prozent) ansteigen wird. Das geht einher mit der Verbannung von Verbrennungsmotoren aus den Innenstädten.
Die Vision EZ-PRO sei die Lösung für diese Entwicklung. Autonom, elektrisch und mit einem umfassendes Logistikkonzept. Mit der Aufteilung der Pods können unterschiedliche Waren zu verschiedenen Kunden und Lieferadressen ausgefahren werden. Je nach Bedarf fährt ein Mensch dort hin oder nur ein Follower Pod.
Die Routenführung erfolgt durch einen Algorithmus, der die Verkehrsdichte, die Ampeln und die Haltemöglichkeiten berücksichtigt. Die Effizienz sorgt dabei für eine Senkung der Kosten. Denn schon heute entfallen auf die “letzte Meile” bis zu 50 Prozent der Transportkosten. Zudem kann sich der Follower Pod aus dem Konvoi entfernen und selbstständig Ziele anfahren.
Beim Design orientierte man sich am EZ-GO, wobei sich der Leader Pod vom Follower Pod leicht unterscheidet. Mit Lichtern wird die Funktion des Wagens angedeutet – je nachdem ob es fährt, die Richtung ändert, beladen wird oder parkt – variiert das Licht. Das soll auch der Sicherheit mit dem Umfeld dienen.
Zur Sensorausstattung gehören Kameras, Radar-, Lidar- und Ultraschallsensoren. Diese sind unsichtbar in der Radverkleidung integriert. Die Batterie der Fahrzeuge ist im Boden verbaut und das Laden erfolgt qua Induktion und ist somit kabellos. Außerdem sind auf dem Dach Solarpanels angebracht.
Die Hinterräder können für den besseren Wendekreis ebenfalls gelenkt werden, was als 4CONTROL Fahrwerk tituliert wird. Und beim Fahren heben sich die Pods an, was der aktiven Aufhängung zu verdanken ist.
Der Leader Pod verfügt über eine Fahrkabine, die aber eher als Büro gedacht ist. Da die Fahrenden kaum noch Fahraufgaben wahrnehmen müssen, können sie hier die Formalien erledigen. Von dieser Position aus kann man auch die Systeme überwachen oder im Notfall auch selbst steuern. Dafür ist ein Joystick eingebaut. Fährt der Wagen von selbst, lässt sich der Sitz drehen. Je nach Bedarf ändert sich die interne Beleuchtung.
Das Display dient der Verkehrsübersicht und der Kontrolle der Fahrt, sowie des Verkehrsgeschehens oder weist Haltemöglichkeiten auf.
Die Beladung ist für verschiedengroße Pakete gedacht, was man in Kooperation mit dem Lieferdienst DPD entwickelt hat. Die Kunden erfahren von der Belieferung per App und man kann das fragliche Fach per Code-Eingabe öffnen. Dann fährt das Fahrzeug zum nächsten Stopp. Man kann aber nicht nur Pakete liefern, sondern auch Lebensmittel oder weitere Güter des Bedarfs.
Die Fahrzeuge sind fast fünf Meter lang, etwas über zwei Meter breit und noch etwas höher. Der Leader Pod wiegt 2,5 Tonnen und hat 5 Kubikmeter Stauraum, der Follower Pod wiegt 2,8 Tonnen und verfügt über die doppelte Ladekapazität.