Schweiz will autonomes Fahren auf er Autobahn erlauben
Der Bundesrat plant die Zulassung des automatisierten Fahrens in der Schweiz.
Dieser Fortschritt birgt jedoch potenzielle Gefahren. Autofahrende dürfen bald die Lenkung loslassen, sobald das Automatisierungssystem aktiviert ist, müssen jedoch bereit sein, die Kontrolle bei Bedarf wieder zu übernehmen. Zwei Experten, Raphael Murri und Andreas Herrmann, analysieren die Auswirkungen.
Raphael Murri, Professor für Fahrzeugmechanik, warnt vor den Risiken, da Fahrende möglicherweise nicht bereit sind, in kritischen Situationen einzugreifen, wenn sie sich nicht dem Verkehr widmen. Andreas Herrmann, Mobilitätsexperte, unterstützt hingegen die Entscheidung des Bundesrats, um die Schweiz zu einem Entwicklungsstandort für automatisiertes Fahren zu machen.
Die potenziellen Gefahren liegen in der Ablenkung der Fahrenden, insbesondere wenn sie sich während der Fahrt anderweitig beschäftigen. Murri betont, dass die Technik zwar fortschrittlich ist, aber Ausnahmesituationen erfordern, dass Fahrer eingreifen können. Herrmann hingegen sieht die Autonomie als Chance, die Straßen sicherer zu machen, da 90 Prozent der Unfälle auf menschliches Versagen zurückzuführen sind.
Die Vorteile des automatisierten Fahrens liegen in der möglichen Verbesserung des Verkehrsflusses und der Sicherheit auf Autobahnen, da die Maschinen kontinuierlich aufmerksam sind. Zudem könnten wirtschaftliche Chancen entstehen, da Firmen, die auf autonome Technologien setzen, sich ansiedeln und innovative Verkehrslösungen entwickeln könnten.
Die Experten sind sich einig, dass die Autoindustrie schrittweise autonome Funktionen einführen wird. Die Zeit, bis Autofahrer in der Schweiz autonom unterwegs sein können, ist jedoch ungewiss. Während Herrmann betont, dass einige Städte bereits autonome Shuttles einführen könnten, bleibt Murri vorsichtig und sieht die Technologie möglicherweise noch nicht als ausgereift an.
Hinsichtlich des Vergleichs mit anderen Ländern erklärt Herrmann, dass der Druck in der Schweiz geringer sei, während Murri die Technologie im Vergleich zu China als weniger fortgeschritten einschätzt. China verwalte den Verkehr anders, und die Bevölkerung sei toleranter gegenüber Fehlern von autonomen Fahrzeugen. In der Schweiz hingegen könnte ein Unfall mit einem autonomen Auto als Skandal betrachtet werden.