Auch hierzulande sind die Lieferbots im Kommen, doch sind wir bereit für die kleinen rollenden Koffer?
Zum Beispiel in Lauenburg gab es einen Test mit einem Lieferbot, aber in anderen Teilen der Welt hat man die Tests schon wieder eingestellt – so in Kanada. Dabei könnten Lieferbots durchaus sinnvoll sein.
Die kleinen Bots verfügen über reichlich Technologie. Sie können autonom agieren, wozu sie Recheneinheiten und Sensoren haben. Die fahrenden Koffer bringen ihre Ware wie Lebensmittel oder Medikamente zu den Haustüren der Menschen. Sie sollen die letzte Meile bewältigen.
Nun haben Tests in den USA ihre Schwächen aufgezeigt. In Pittsburgh, Miami-Dade County, Detroit und San Jose ging es auch um die sozioökonomischen Implikationen zum Einsatz der Lieferbots. Man nutzte unterschiedliche Lieferbots verschiedener Anbieter. Einige Lieferbots konnten die Gehwege wegen Schäden nicht befahren. Es gab Unebenheiten und wuchernde Büsche, die das Vorankommen erschwerten. Außerdem waren die Grünphasen für die Überquerung breiterer Straßen zu kurz.
Selbstverständlich müssen die Bots auch den Bordstein hinaufkommen, wozu diese abgesenkt werden müssten. Das wäre aber für alle ein Vorteil. Und die Bots wurden leicht übersehen, was zu Unfällen mit dem Fuß- aber auch dem motorisierten Verkehr führen kann.
Die Lieferbots können also Lieferaufgaben übernehmen, aber nur in kontrollierten Umgebungen. Für einen etwaigen Ausfall fehlt es an Konzepten. Die Fernsteuerung hilft nicht mehr, wenn der Bot sich festgefahren hat. Es braucht Ersatzdienste für kritische Anwendungen wie beispielsweise bei Medizinlieferungen.
Es braucht also Unterstützung für die Lieferbots, Zebrastreifen und Bordsteine müssen angepasst werden und die Öffentlichkeit bedarf eines Mitspracherechts beim Einsatz der Lieferbots. Die Unternehmen brauchen mehr Zeit, die Technik zu entwickeln und die Städte müssen sich darauf vorbereiten.