Studie: Was soll/darf Autonomes Fahren kosten?
Eine Studie aus Norwegen untersuchte die Zahlungsbereitschaft der Menschen für Autonomes Fahren.
Es gab schon einige Studien zu dem Thema, was das Autonome Fahren kosten darf, respektive was die Menschen bereits sind zu bezahlen. Der Forscher aus Norwegen, Rune Elvik, hat mehrere Studien zusammengefasst und ausgewertet.
Dabei ging es eben auch um die Zahlungsbereitschaft für die Automatisierung von Fahrzeugen. Diese Bereitschaft variiert stark zwischen einem Unwillen und reicht bis 40.000 US-Dollar. Derart geht Elvik davon aus, dass die Wahrnehmung der Menschen eher in Richtung teuer tendiert. Eine weitere Tendenz zeigt jedoch, dass die Kosten sinken werden.
Zur Analyse nahm Elvik die Studien von Payre et al. (2014), Schoettle und Sivak (2014), Kyriakidis et al. (2015), Shin et al. (2015), Bansal et al. (2016), Bansal and Kockelman (2017), Daziano et al., (2017), Bansal and Kockelman (2018), Liu et al. (2019), Shin et al. (2019) und weitere wie Cunningham et al. (2019) zur Grundlage.
Dabei bediente er sich auch des Mittelwerts und der Nachfrage anhand eines Durchschnittspreises eines Neuwagens. Dieser variierte je nach Land und Region. Die Werte hätten sich in den letzten Jahren kaum verändert, wobei der Corona-Effekt in der Studie nicht berücksichtigt wurde.
Die Kosten für automatisierte Fahrzeuge implizieren den Kaufpreis und die Unterhaltskosten. Einige Studien gehen dabei davon aus, dass der Unterhalt günstiger wird. Mit der Serienproduktion sinkt der Preis für die Anschaffung und zu beachten sind auch die unterschiedlichen Stufen der Automatisierung.
Eine Studie von 2015 konstatiert, dass bei Marktdurchdringung von 50 Prozent der Preis auf die Hälfte sinken würde. Bei 90 Prozent Marktdurchdringung würde man 3.000 US-Dollar zusätzlich bezahlen. Neuere Studien gingen von höheren Preisen aus und gelangten zu dem Schluss, dass es 2045 noch rund 8.500 US-Dollar kosten sollte.
Noch 2017 konstatierte eine Studie, die Mehrkosten würden heute 16.600 US-Dollar betragen. Doch würde der Unterhaltspreis kontinuierlich sinken. Bei Nutzfahrzeugen würden sich jedoch Kosteneinsparungen von bis zu 30 Prozent ergeben. Doch eine Reparatur würde die Einsparungen aufbrauchen, was sich auch in der Versicherungssumme widerspiegeln würde.
Auch die Kosten pro Kilometer wie bei Robotertaxis wurden untersucht. Eine Studie konstatierte, dass diese Kosten steigen, da der Wertverlust höher ist. Dafür sinken wegen der Verkehrssicherheit die Versicherungskosten. Der Wegfall einer fahrenden Person würde den Kilometerpreis um 85 Prozent senken.
Es gibt keinen Konsens darüber, wie hoch die zusätzlichen Kosten für ein automatisiertes Fahrzeug sein werden, wobei die Schätzungen von einem Tiefstwert von 10.000 US-Dollar bis zu einem Höchstwert von 40.000 US-Dollar reichen. Einige Studien gehen davon aus, dass sich die Kosten im Laufe der Zeit verringern werden. Das ist erwartbar, wie man an anderen technischen Geräten ablesen kann.
Vermutlich, so der Studienautor, werde es unterschiedliche Preise geben, wie es heute auch der Fall ist. Die Frage ist, wie viel Geld sind die Menschen bereit auszugeben. 20 Prozent würden bis zu 10.000 US-Dollar mehr ausgeben. Bei 40.000 US-Dollar winken 95 Prozent ab.
Elvik glaubt an eine ähnliche Entwicklung, wie es bei den konventionellen Autos war. 1960 hatten bei Weitem nicht so viele Haushalte wie heute ein Auto. Durchschnittlich werden die Menschen 1.000 bis 7.000 US-Dollar mehr für das Autonome Fahren ausgeben.
Die Mehrkosten für ein solches Auto liegen zwischen 10.000 und 40.000 US-Dollar und die ersten Modelle werden für die Masse zu teuer sein. Eine Marktdurchdringung erfolgt erst mit einem sinkenden Preis, denn 30 Prozent sind nicht bereit mehr dafür auszugeben.