Das sogenannte Aldenhoven Testing Center ist die nationalen Anlaufstelle für das Testen von Fahrzeugen.
In den USA ist es vor allem die sogenannte M City auf dem Campus der Universität von Michigan, in der Interessierte ihre Autonomen Fahrzeuge vor einer Stadtkulisse testen können. Auch in Südkorea will man das etablieren. In Deutschland gibt es das nicht, aber vielleicht bald etwas in der Art.
In Aldenhoven steht das Testgelände nahe der RWTH Aachen, die sich mit vielen Projekten rund um die Vernetzung beschäftigen. Das Projekt wird auch vom BMBF und vom DFKI (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz) unterstützt. In diesem Gremium sitzen noch Leute von Google und Volkswagen. Weitere Kooperationspartner sind der TÜV Rheinland, sowie Unternehmen (Baselabs & Silicon Radar).
Seit 2014 ist das Aldenhoven Testing Center fertig. Es bietet moderne Infrastruktur und einigen Teststrecken. Seit 2017 gibt es auf dem Testfeld ein Mobilfunk-Netz, das in Kooperation mit Vodafone errichtet wurde. Damit werden auf dem Testgelände LTE und verschiedene WLAN Standards angeboten. Um das urbane Flair zu generieren wird das Testfeld bis um eine Kreuzung an der Autobahnstrecke erweitert.
Es gibt zehn Testbereiche: Die Ovalbahn mit drei Fahrbahnen und zwei Kilometer Länge ist für Geschwindigkeiten bis 120 km/h ausgelegt. Die Autobahn ist zweispurig und einen Kilometer lang. Die Bremsstrecke kann bewässert werden und hat verschiedene Oberflächen, wie auch die Schlechtwegstrecke – sie bietet fünf Problemoberflächen. Der 800 Meter lange Handlingkurs glänzt durch eine sechs Meter breite Fahrbahn und Auslaufzonen. Die Fahrdynamikfläche misst 210 Meter im Durchmesser und der Steigungshügel beträgt bis zu 30 Prozent Gefälle mit möglicher Bewässerung.
Die Kreuzung soll variabel werden und stellt den ersten Teil eines neuen Konzepts dar, das eine Stadt widerspiegeln soll. Zur Simulation von Gebäuden werden Betonblöcke positioniert.
Noch bevor Galileo in Gänze online, respektive im All ist, kann man auf dem Testfeld Aldenhoven die neue Satellitentechnik nutzen und Features ausprobieren. Der mobile Kommunikations- und Galileobereich simuliert die Signale des Galileo Satellitensystems. Dafür nutzt man Sendeantennen, die man Pseudoliten nennt. Aber auch GPS funktioniert hier selbstverständlich.
Die Vernetzung kann u.a. auf das bekannte 4G-LTE zurückgreifen, aber man bereitet sich auch auf den neuen LTE Standard 5G vor.
Derzeit hat man kleine IRT-Buggys, die Autonom fahren können. Die kleinen Buggys können einer simulierten Linie folgen oder einem anderen Buggy. Sie sind elektrisch angetrieben und verfügen über Vernetzungsmodule, sowie selbstverständlich über Sensorik. Sie dienen vor allem der Ausbildung, aber auch zur Entwicklung von Autonomen Fahren.
Offizielle Homepage des Testzentrums