TomTom vs HERE? Entscheidung in Frankreich?
Wie wichtig das Kartenmaterial, auch für das Autonome Fahren, ist, zeigt der Wettbewerb der Unternehmen. In Frankreich teilt sich das Kooperationsinteresse.
Die Frage des Kartenmaterials bezieht sich nicht nur auf die Genauigkeit, sondern vor allem auf die Aktualität. Beim vernetzten Fahren sollen ja gerade Staus vermieden werden, wozu man permanent aktuelle Karten in Echtzeit braucht.
Dafür will man nicht nur die Straßen erfassen, sondern auch die Topographie, die Verkehrslage, das Wetter und die Positionierung möglichst exakt – auf den Zentimeter genau. Daher nutzen die Anbieter nun auch die Sensoren der Autos, deren Anzahl ja stetig steigt.
In diesem Umfeld haben sich einige Schwergewichte herausgehoben, zwei davon sind TomTom und HERE. Das ehemalige Nokia-Unternehmen HERE gehört inzwischen den großen deutschen Autoherstellern, die diesbezüglich zusammenarbeiten wollen. So werden die Sensoren-Erkenntnisse der Fahrzeuge dieser Hersteller in diese Karte einfließen.
Doch TomTom hat nicht geschlafen. Das Unternehmen hat bereits alle Autobahnen in ganz Deutschland auf HAD Karten für Autonomes Fahren erfasst, ebenso Michigan und Kalifornien. Gerade erst hat man vermeldet, dass man einen entscheidenden Schritt in Richtung personalisierter Karten gemacht hat. Im dem NavKit von TomTom werden fortan Echtzeit-Karten genutzt, die mit weiteren Inhalten ausgestattet wurden. Die Updates werden per WLAN vorgenommen.
In Frankreich haben sich die großen Autohersteller offenbar gerade entschieden, auf welches Kartenmaterial sie setzen. So hat PSA Peugeot Citroën angekündigt, man werde die Plattform von TomTom nutzen, angefangen mit dem DS 5 (DS Connect Nav) und anschließend beim Citroën Space. Innerhalb eines Jahres sollen alle Modelle mit TomTom Navigation ausgestattet werden.
Währenddessen überlegt Renault-Nissan sich für HERE zu entschieden, wie die Schweizer Handelszeitung berichtet. Wie weit die Kooperation gehen soll, ist aber noch unklar.