Uber: Betrunkene aussortieren?

Uber: Betrunkene aussortieren?
Volvo Uber Fahrzeuge in San Francisco

Der Fahrdienstvermittler Uber will betrunkene Personen aussortieren?

Wer einen über den Durst getrunken hat und einen Uber-Wagen bestellt hat, kann künftig vielleicht lange warten. Uber will einen KI Filter einsetzen, um diese Personen zu erkennen und womöglich auszusortieren.

Volvo Uber Fahrzeuge in San Francisco

Volvo Uber Fahrzeuge in San Francisco

Die Künstliche Intelligenz (KI) soll Uber dabei helfen, dass man künftig weniger Betrunkene transportiert. Die Anzeichen dafür will man aus der Nutzung des Smartphones herausfiltern. Aber nicht nur Betrunkene, auch aggressive oder andere unangenehme Personen will man derart womöglich ausschließen.

Ein derartiges Patent hat Uber bereits im Dezember 2016 angemeldet, aber erst jetzt publik gemacht. Was man nicht angemeldet, aber eingesetzt hatte, waren Scans nach Polizeifahrzeugen und deren Kräfte. Denn derart umging man eine lange Zeit, dass Uber Fahrzeuge dort  kontrolliert wurden, wo sie illegal Personen transportierten.

Bei dem Alkohol-Check-Patent vergleicht die KI was normal ist und was nicht, daran will man Abweichungen erkennen. Zu den Kriterien gehören wohl die Schnelligkeit des Schreibens und bei der Buchung, die Präzision die Tasten zu treffen, die Neigung des Smartphones, die Geschwindigkeit mit der man sich fortbewegt, die Uhrzeit und die Position der Personen.

Ob man die Personen dann tatsächlich ausschließt oder vielleicht nur die Fahrenden davor warnen will, wird im Patent nicht gesagt. Es könnte aber auch dazu genutzt werden, den betrunkenen Personen, die nicht gerade im Vollbesitz ihrer geistigen Fähigkeiten sind, mehr zu berechnen oder einmal mehr um den Block zu fahren. Die Nützlichkeit der App wird meines Erachtens dabei von der Missbrauchsmöglichkeit übertroffen.

Uber hatte eine Bereitschaft dazu bereits mehrfach bewiesen, nicht nur beim Check der Polizei, sondern auch bei der Widersetzung der Anordnung kalifornischer Behörden und nicht zuletzt bei dem Diebstahl von Betriebsgeheimnissen von Googles (Waymo) Lidarsysten.

Quelle

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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