Umweltschutz durch Autonomes Fahren?
Eine US-Studie zeigt auf, dass Autonomes Fahren zur Senkung des Energieverbrauchs herangezogen werden könnte.
Forschende der Universität in Michigan und des Herstellers Ford haben das Autonome Fahren auf Faktoren des Umweltschutzes hin untersucht. Derart prognostizieren sie eine Reduktion des Energieaufwandes für das Fahren durch die Automatisierung um bis zu neun Prozent.
Die Grundbedingung der Studie ist, dass die Fahrzeuge über Level 4 (Hochautonomie) verfügen und vernetzt sind. Dabei geht man von einem erhöhten Stromverbrauch durch die Übertragung und Rechenkapazität aus. Unter Verwendung von Konzepten wie dem Vorausschauenden Fahren, Leichtbau, Parkplatz-Checks, Car-Sharing oder dem Konvoi Prinzip, könnte sich effektiv der Energiebedarf um bis zu neun Prozent senken.
Ein weiterer Faktor, den man berücksichtigte, war die Frage nach dem höheren Fahrvolumen durch die Technik. Da das Autonome Fahren in Form von Robotertaxis und das Car-Sharing günstiger wird, werden mehr Leute öfter fahren.
Bei einer positiveren Gewichtung der Faktoren könnte man eine Einsparung von 60 Prozent bis zu 200 Prozent erreichen. Der tatsächliche Verbrauch könnte jedoch auch höher liegen. Auf der Skala der British thermal unit (Btu) würde der Verbrauch derart im Jahr 2050 zwischen 7.000 Billionen und 18.000 Billionen Einheiten liegen. Im Jahr 2016 waren es 16.000 Billionen Btu.
Außerdem hat man den Verbrauch auf den gesamten Fahrzeugproduktionslebenszyklus hochgerechnet. Dafür bediente man sich des “Life Cycle Assessments” – kurz: LCA. Die Lebenszyklusanalyse impliziert die Sensorik und die IT-Hardware (bei E- und Verbrennungsmotoren). Außerdem werden Faktoren, wie die Materialherstellung und die Montage, sowie das Managements bis zum Ende des Fahrzeugs impliziert.
Die Berechnungen basierten auf den Modellen 2015 Ford Focus Electric und 2015 Ford Focus. Bezüglich des Autonomen Fahrens nahm man den Ford Fusion, den Waymo Chrysler Pacifica und das Model S von Tesla in die Modellrechnung auf.
Dabei berechnete man die vier Faktoren: Erhöhter Stromverbrauch durch E-Fahrzeuge, Spritverbrauch durch IT-Hardware, mehr Luftwiderstand durch Sensorintegration (beispielsweise auf dem Dach) und Übertragungsaufwendungen.
Im Ergebnis waren es vor allem die Übertragung von Live-Karten via WLAN, die den Stromverbrauch erhöhten. HD Karten brauchten bei der Übertragung via 4G 35 Prozent mehr Strom. Das Vorausschauende Fahren, kann die Rechnung positiv verändern. Dabei verändert sich das Ergebnis im Vergleich zu von Menschen gesteuerten Fahrzeugen um bis zu 16 Prozent.
Braucht die IT-Hardware aber bei 10 Kilogramm Gewicht etwa 200 Watt Strom, wären die Umweltvorteile komplett aufgebraucht. Der erhöhte Luftwiderstand durch außen angebrachte Sensoren, wie der Lidar auf dem Dach, lässt den Verbrauch ebenfalls enorm hochschnellen. Auch dieser Faktor für sich kann alle Umweltvorteile aufbrauchen.
Quelle (englisch)