Versicherungen: Nutzen-Kosten beim Autonomen Fahren
Mit einer Studie stemmt sich die Versicherungsindustrie gegen Assistenzsysteme und Autonomes Fahren.
Es gibt etliche Studien, die sich mit der Sicherheit Autonomer Fahrzeuge auseinandersetzen und nur selten gab es eine Studie, die diesbezüglich vor übereilter Freude warnen. Die Mehrheit sieht aber den Menschen als Hauptverursacher bei Verkehrsunfällen.
Eine dieser seltenen Studien hat nun der Verband der Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlicht, die etwas trotzig des Wegs kommt. Der GDV war zunächst davon ausgegangen, dass die Haftpflichtversicherung beim Autonomen Fahren völlig ausreicht.
Unter den sechs untersuchten Systemen (Spurhalte-, Spurwechsel-, Notbrems-, Parkassistent, Autobahnpilot und Citypilot) hat der Notbremsassistent den positivsten Einfluss, gefolgt von dem Parkassistenzsystem. Die Einsparungen dabei prognostiziert man bei maximal acht Prozent.
Die Studie behauptet, dass die meisten Assistenzsysteme keinen Einfluss auf die Schäden haben. Es verhindere weniger Unfälle als man theoretisch behaupten würde. Auch ein Autonomes Fahrzeug ist nicht vor Diebstahl, Hagel- oder Tierbeschädigungen gefeit. Und der Notbremsassistent ändere nichts am Bremsweg und sowieso mache die Technik schließlich auch Fehler.
Bis die Systeme die kritische Masse erreicht haben, werde es auch noch einige Jahre dauern – wenn die Technik dann marktreif sei. Zudem erhöhe es die Kosten. Als Beispiel nannte man die Windschutzscheibe, die mit Kameras ausgestattet ist. Eine Reparatur der Scheibe erhöhe die Kosten um 30 Prozent.
Die neue Studie kam zu dem Ergebnis, dass unter Einsatz der Sicherheitstechnik, die Ansprüche bis zum Jahr 2035 im Vergleich zu 2015 nur um 15 Prozent sinken werden. Die Technik hätte also nur wenig Einfluss auf die Schadensregulierung.