Von der Pflanze zum Roboter
Wie können Pflanzen als Vorbild für die Entwicklung von Robotern dienen?
Auf der Robotik-Konferenz RSS ging es auch um das Thema Pflanzen und Roboter. Wie kann man bei der Entwicklung von der Flora lernen? Was können Roboter über Pflanzen herausfinden? Diesen Fragen widmete sich der Workshop der Generation GrowBots in Freiburg.
Konkret stellte man sich die Frage, wie die pflanzliche Bewegung auf die Robotik übertragen werden kann. Denn Bewegung ist Teil des Lebens, auch wenn die meisten Pflanzen an einem Standort gebunden sind. Dennoch können sie sich bewegen, sei es die Ausrichtung nach der Sonne, das Wachstum oder die Fortpflanzung.
Diese Techniken könnte man beim Sonnenschutz von Fassaden einsetzen. So haben sich Forschende der Universität Stuttgart mit dem Prinzip des Flectofolds beschäftigt. Dabei geht es um pneumatisch angetriebene und graduell aufgebaute Glasfaserkunststoff-Laminate, die automatisch bei Sonnenbestrahlung agieren können.
Auch das Projekt livMatS (Living, Adaptive and Energy-autonomous Materials Systems) untersucht die Pflanzenwelt und will die Erkenntnisse auf die Technik umlegen. Dabei dienen beispielsweise Kletterpflanzen als Inspiration. Auch am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) in Frankreich interessiert man sich für die Kletterfähigkeiten der Pflanzen. Hier untersucht man Lianen, die von Baum zu Baum wachsen. Solange sie keinen festen Bezugspunkt haben, bleiben die Lianen steif. Aber auch sie kreisen und sobald sie einen Kontaktpunkt gefunden haben, werden sie weicher und nehmen in der Stärke zu. Andere Pflanzen wachsen mit Haken nach oben.
Die Sonnenblumen, so die Erkenntnis der Tel Aviv University, verfügen über eine Schwarmintelligenz. Es gibt offenbar eine Leitblume, welche zumeist auch die Größte ist. Das Projekt GrowBot wird EU-weit betrieben und so gehört auch das Italian Institute of Technology (IIT) mit dazu. Deren Projekt Plantoid ahmt die Pflanzen bei der Wurzelbildung mit Robotern nach.
Auch der Hausbau könnte durch das Vorbild der Pilze verändert werden. Könnte man diese so steuern, dass sie gewünschte Formen annehmen. Dann könnte man, wie die Schlümpfe, in großen Pilzen wohnen.
Quellen: Flectofold, livMatS und heise