Warum sich Honda von Waymo trennte

Warum sich Honda von Waymo trennte
Honda Konzeptauto NeuV CES 2017

Honda hat sich bei Cruise Automation bei GM eingekauft, aber zuvor war man mit Waymo verbündet. Wieso hat man Waymo verlassen?

Eigentlich wollte Honda mit der Google-Schwester Waymo das Autonome Fahren entwickeln, doch vor Kurzem hat man sich an General Motors und deren Tochterfirma Cruise Automation gewandt.

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Waymo hat vor allem mit Fiat-Chrysler (FCA) eine Kooperation, wobei FCA die Fahrzeuge liefert und Waymo sie umrüstet. Auch mit Jaguar Land Rover hat man ein gemeinsames Projekt bezüglich des Autonomen Fahrens gestartet – und auch Honda war Teil der Entwicklung dieses Kooperationsblocks. Im Jahr 2016 hat man eine entsprechende Vereinbarung getroffen.

Warum hat sich nun Honda von Waymo abgewandt? Dazu hat das US-Magazin Bloomberg Informationen gesammelt und es kam heraus, dass Waymo nicht bereit war, die Technologie zum Autonomen Fahren mit Honda zu teilen. Derart sollte Honda, wie schon Fiat-Chrysler, nur die Fahrzeuge liefern. FCA hat im Juni einen Auftrag von Waymo zur Lieferung von 62.000 Fahrzeugen erhalten.

Honda wollte aber offenbar nicht nur die Werkbank von Waymo sein. Diese Begründung hatte bereits Dieter Zetsche von Mercedes-Benz im Jahr 2015 gegen die Kooperation mit damals noch Google vorgebracht.

Ein weiteres Argument gegen die Fortführung der Kooperation zwischen Waymo und Honda war, dass Honda E-Autos liefern sollte. Denn Waymo wollte Tesla Konkurrenz machen. Doch Honda geriet bei der Entwicklung im letzten Jahr ins Hintertreffen, was bei Waymo zum Verdruss führte. Waymo war offenbar besorgt über den diesbezüglichen Fortschritt bei Honda, was Honda zu GM führte.

Mit General Motors hat Honda bereits eine Kooperation, wobei es um die Entwicklung von Brennstoffzellen geht. Honda gab bereits im Juni bekannt, dass man die Zellen und die Batterien von General Motors beziehen werde. Das sollte auch die Kosten senken. Im Zuge dieser Kooperation ging es dann auch um das Autonome Fahren und so entstand zwischen Honda und GM in dieser Frage eine Verbindung.

Derart kamen Honda Angestellte auch in Kontakt mit Cruise Automation. Sie durften sich in San Francisco die Software dazu anschauen. Das wäre mit Waymo nicht möglich gewesen. Kurz darauf kam die Ankündigung, dass man bei Cruise Automation einsteigen wird.

Damit war auch der Deal mit Waymo geplatzt, was man nicht kommentieren wollte, obwohl man noch von einer Partnerschaft zwischen den beiden Unternehmen spricht.

Waymo hätte sich nicht nur nicht in die Karten schauen lassen, der Mutterkonzern Alphabet hätte Honda wohl auch niemals einen Teil von Waymo kaufen lassen. Vor allem weil Alphabet über ausreichend Kapital verfügt. Außerdem hätte Honda bei Waymo wohl auch mehr auf Tisch legen müssen, denn Waymo wird auf einen Wert in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar geschätzt.

General Motors hat derweil erklärt, dass man noch für weitere Autohersteller offen sei. Auch der Hersteller BMW will weitere Partner um sich scharen, um die Entwicklung des Autonomen Fahrens voranzutreiben.

Waymo und General Motors liegen bei der Entwicklung vorne. GM will nächstes Jahr einen Robotertaxi-Dienst im US-Bundesstaat Kalifornien starten, wobei noch die Genehmigung fehlt, und Waymo plant noch dieses Jahr in Arizona den Dienst anzubieten.

Quelle (englisch)

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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