Waymo Driver Handbuch: Einblicke

Der Branchenprimus Waymo gewährt Einblicke in die Autonome Fahrtechnik und heute: wie wird das Kartenmaterial erstellt?

Der Grund für den Einblick ist, dass man Vertrauen schaffen will. Denn das Autonome Fahren kann nur vermarktet werden, wenn die Menschen der Technik vertrauen.

Die Google-Schwester Waymo stellt auf dem eigenen Blog die Vorgehensweise vor, wie man sich neue Strecken erarbeitet oder wie sich das Auto seiner Position bewusst wird. Die Antwort dürfte den meisten Lesenden klar sein. Die Sensoren und GPS liefern die Informationen, die ausgewertet werden und mit den HD-Karten abgeglichen werden.

Waymo erklärt, dass man die Karten so ausgestattet hat, dass sie auch dort funktionieren, wo kein GPS  Signal empfangbar ist: Tunnel oder in tiefen Straßenschluchten. Als Beispiel zeigt man ein Video von einer Einbahnstraße, aus der ein Fahrzeug in falscher Richtung herauskommt.

Die Kartendaten enthalten aber mehr als nur die Richtung, in die man fahren darf. Die HD-Karten verfügen über Informationen zu den Schildern, den Spuren und der Abmessungen. Für die Kartenerstellung werden manuell betriebene Erfassungsfahrzeuge losgeschickt. Die Sensoren erfassen die wichtigen Informationen und die Verarbeitung stellt sie in einen relevanten Kontext.

Anschließend werden die Daten der Karte verifiziert. Somit sind die HD-Karten einsatzbereit. Damit kann die KI im Auto sich auf andere Verkehrsteilnehmende konzentrieren. Hat sich die Strecke, wie beispielsweise durch eine Baustelle verändert, passt das Auto sich darauf an.

Dennoch, so Waymo, ist jeder Ort anders und hält besondere Einzigartigkeiten bereit. Das meint zum Beispiel die Verkehrsregelungen, weshalb man mit den örtlichen Behörden kooperiert. In San Francisco sind das Sicherheitszonen für Busse und Bahnen. Dort darf ein Auto nur 16 Stundenkilometer (10 Mph) schnell sein. Solche Daten werden im Kartenmaterial hinterlegt.

Wichtige Faktoren bei der Erfassung neuer Städte sind die Fahrspurbreite, Radwege, Fahrtrichtungen oder beispielsweise Scheineinfahrten, die aber nur zu Geschäften mit Rolltoren führen. Komplexe Situationen werden aufgenommen, um die KI dahingehend zu trainieren. Ein Beispiel sind Modepuppen, die vor Läden stehen und für die KI wie Menschen wirken.

Sich ändernde Verhältnisse werden von den Fahrzeugen permanent gesichtet und hinterlegt, sodass die gesamte Flotte über die Änderung in Kenntnis gesetzt wird. Dies betrifft nicht nur temporäre Veränderungen, sondern auch Informationen wie ein neuer Zebrastreifen oder eine veränderte Straßenbreite. Waymo hat das Prozedere größtenteils automatisiert und in einigen Fällen wird das von Menschen überprüft.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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