Alle kennen es, wenn man im Verkehr wütend wird. Doch wie sollen autonome Fahrzeuge darauf reagieren?
Die Wut im Straßenverkehr ist vorhanden, auch wenn es nur wenige wahrhaben wollen. Deshalb arbeiten Forscher der Universität Warwick in England daran, selbstfahrende Autos zu trainieren, die Verkehrswut zu erkennen und dieser auszuweichen.
Die Forscher der Universität veröffentlichten in dieser Woche eine Studie, in der sie die typischen Reaktionen beschreiben, die wütende Menschen am Steuer aufzeigen. Derart will man autonomen Fahrzeugen helfen, angemessen darauf zu reagieren. Laut den Forschern fahren wütende Menschen schneller, machen mehr Fehler und gefährden andere.
Gerade zu Beginn der Kommerzialisierung wird der Mischverkehr vorherrschen: autonome und konventionelle Autos. Dies sei die erste Studie, die aggressives Fahrverhalten quantitativ und systematisch erfasst. Das Verständnis für unberechenbares Verhalten, einschließlich wütendem oder beeinträchtigtem Fahrverhalten könnte relevant sein für das Zusammenleben von selbstfahrenden Autos und Menschen.
Forscher sagen, dass wütende Fahrer angeblich etwa 5 Stundenkilometer schneller als der Verkehr um sie herum fahren und etwa 2,5-mal mehr Fehler am Steuer machen. Die Forschenden haben die Fahrenden nicht auf den Straßen beobachtet. Nein, etwa 1.800 Befragte wurden gebeten, sich daran zu erinnern, wie sie gefahren sind, als sie wütend waren. Sie berichteten über ihr Fahrverhalten. Das heißt, diese Daten könnten von der Realität abweichen.
Dennoch kann es hilfreich sein, Parameter dafür zu schaffen, wie selbstfahrende Systeme auf zukünftige volatile Fahrer reagieren könnten und was sie dann tun müssen. Laut der Weltgesundheitsorganisation starben im Jahr 2019 auf den Straßen weltweit etwa 1,3 Millionen Menschen, und menschliche Fehler verursachten etwa 90 Prozent dieser tödlichen Unfälle. Ein besseres Bild davon zu bekommen, was Fahrer tun, wenn sie aufgebracht sind, kann dazu beitragen, Leben zu retten.