Zetsche: Ein Vorfall wie bei Boeing genügt…

Zetsche: Ein Vorfall wie bei Boeing genügt…
Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident von Baden-Württemberg bei der Eröffnung des Daimler Prüf- und Technologiezentrums Immendingen. Dieter Zetsche, Chairman of the Board of Management of Daimler AG and Head of Mercedes-Benz Cars, Federal Chancellor Angela Merkel and Thomas Strobl, Deputy Prime Minister Baden-Wuerttemberg, and at the Opening of the Daimler Test and Technology Center in Immendingen.

Der Chef von Daimler, Dieter Zetsche, vergleicht den Boing-Vorfall mit dem Autonomen Fahren.

Zwei Abstürze des Flugzeugtyps Boeing Typ 737 Max führten zu einem fast weltweiten Flugverbot der Maschine. Dabei war offenbar die Software in dem Flugzeug fehlerhaft. Die Software “MCAS ” reguliert den Aufstieg des Flugzeugs. Ist dieser zu steil, kommt es zu einem Strömungsabriss und die Software verhindert das. Doch es gab einen Fehler, sodass das Flugzeug wegen der Software abgestürzt sei.

Eroeffnung-Immendingen-Testareal-Daimler.

Dieter Zetsche, Angela Merkel und Thomas Strobl.

Diesen Vorfall münzt Dieter Zetsche, Chef von Daimler, auf die Autoindustrie in Bezug auf das Autonome Fahren um. Auch bei dieser Entwicklung ist die Software von entscheidender Bedeutung – ja, das Herzstück der Technologie.

Weltweit arbeiten Hersteller, Startups und Tech-Firmen an der Entwicklung des Autonomen Fahrens. Dieser Vorfall verdeutliche, so Zetsche, wie schnell man die öffentliche Akzeptanz verlieren kann. Dabei geht es um eine “psychologische Dimension”. Gäbe es innerhalb des Autonomen Fahrens einen solchen Vorfall, könne man sich ausmalen, wie die Öffentlichkeit reagieren würde.

Jüngst hatte der Chef von Volvo, Håkon Samuelsson, vor einer frühzeitigen Einführung der Technik gewarnt. Schon 2017 blies auch der damalige Chef von Ford in dieses Horn. Allerdings gibt es auch andere Stimmen, wie die der RAND-Gruppe.

Zetsche plädiert für eine schrittweise Einführung der Autonomen Fahrzeugtechnik. Derart könne man eine Zustimmung zu einer komplexen, aber im Endeffekt sicherheitssteigernden Technologie schaffen. Auch wenn die Technik dem Menschen beim Fahren weit überlegen wäre, bräuchte es nur einen solchen Vorfall wie bei Boeing, um die Akzeptanz zu verlieren.

Dennoch gibt es einen Unterschied, der ebenfalls die psychologische Dimension impliziert. So ist es meines Erachtens doch etwas anderes, wenn hunderte Menschen in einem Flugzeug auf den Boden krachen und damit fast unweigerlich sterben, wie wenn eine Gruppe von fünf Personen in einem Auto einen Unfall hat. Den Absturz eines Flugzeugs zu überleben ist unwahrscheinlicher als einen Unfall in einem Auto das von selbst fährt.

Des Weiteren hat Zetsche in diesem Statement angekündigt, künftig verstärkt auf Brennstoffzellen zu setzen.

David Fluhr

Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de

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