(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({ google_ad_client: "ca-pub-3698567405749844", enable_page_level_ads: true });

Ziv Binyamini zur Lage der Autonomen Fahrzeugbranche

Der Enthusiasmus ist etwas verflogen, doch die Branche arbeitet noch am Ziel des Autonomen Fahrens.

Der Chef des israelischen Unternehmens für Fahrzeugsicherheit Fortellix, Ziv Binyamini, äußerte sich zur Lage der Branche und wie er die künftige Entwicklung sieht.

Autonomous Driving

Hersteller wie Mercedes-Benz konzentrieren sich verstärkt auf die Nutzfahrzeuge, Continental hat seine Entwicklung erst mal zurückgestellt und Nvidia will sich verstärkt auf Assistenzsysteme konzentrieren. In weiten Teilen der Branche ist eine gewisse Ernüchterung bezüglich der Entwicklung eingetreten. Eigentlich sollten nach Aussicht vor einigen Jahren, in diesem Jahr die ersten automatisierten Fahrzeuge erscheinen. Doch dem ist nicht so.

Inzwischen konzentrieren sich auch immer mehr Hersteller auf die Vermarktung der Assistenzsysteme, um die Finanzlöcher zu stopfen, die sich in den letzten Monaten aufgetan haben. Das sieht auch der CEO von Fortellix, Ziv Binyamini, so. Das sei der Weg zum Autonomen Fahren. Derzeit stehe der Fokus auf den Assistenzsystemen für die Autobahn.

Gegenüber dem Magazin TU-Automotive sieht auch er eine Reduktion der Entwicklungsgeschwindigkeit in der Branche. Dennoch werde weiter daran geforscht. Die Forschungsgelder für Level 4 wurden bei vielen Unternehmen gekürzt, so Binyamini, aber nicht bei allen. Waymo oder Cruise Automation, so der Analyst, haben ihre Ausgaben nicht so stark zurückgefahren und werden davon profitieren.

Die Hersteller kehren derweil zurück zu dem, was ihr eigentliches Geschäft sei und das sei auch gut so. Dabei sind die Assistenzsysteme ein wichtiges Investment, die zum Überleben der Firmen beitragen würden. Dass man bezüglich der Entwicklung so enthusiastisch war, war ein Fehler, so Binyamini.

Das Kriterium der zurückgelegten Testkilometer im Vergleich kritisiert Binyamini ebenfalls. Die Qualität sei ausschlaggebend, nicht die Quantität. Die Tests seien zwar nötig, doch auch in der Simulation könne man viel erreichen.

Dabei verweist er auf den Rückruf von Volvo bezüglich des Mangels der Autonomen Notbremse (AEB). Die Temperatur sei das Problem und die Tests dazu stellten sich in der realen Welt schwierig dar. Die Simulation wäre hier eine Lösung gewesen.

David Fluhr: Ich schreibe seit 2011 über das Thema Autonomes & Vernetztes Fahren. Ich habe Sozialwissenschaften an der HU Berlin studiert und bin seit 2012 selbstständiger Journalist. Kontakt: mail@autonomes-fahren.de